Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Gallenblase

All­ge­mein- & Vis­zer­al­chir­ur­gie

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Ursachen & Symptome

Ungünstige Lebensgewohnheiten wie fettreiche Überernährung mit Übergewicht und Bewegungsmangel können zu Gallenstein- oder Sludgebildung beitragen. Daneben spielen aber auch Stoffwechselerkrankungen und genetische Veränderungen eine Rolle. Man spricht dann auch von sekundären Formen des Gallensteinleidens.

Bei der Mehrheit der betroffenen Menschen bleiben die Gallensteine klinisch stumm, d.h. verursachen keinerlei Beschwerden. Bei den restlichen Betroffenen führen die Steine zu einem symptomatischen Gallensteinleiden. Häufig sich sogenannte Gallenkoliken. Dabei handelt es sich um plötzliche Schmerzattacken im rechten Oberbauch oder in der Magengegend, die auch in den Rücken oder in die rechte Schulter ausstrahlen können. Die Beschwerden treten häufige nach der Nahrungsaufnahme und können durch Übelkeit und Erbrechen begleitet sein.

Komplizierte Verläufe des Gallensteinleidens sind Steinwanderungen und Verlegung des Hauptgallenganges sowie Entzündungen der Gallenblase oder Gallenwege. Die akute Entzündung der Gallenblase stellt dabei die häufigste Komplikation dar. Neben starken Oberbauchschmerzen finden sich häufig ein Druckschmerz der Bauchdecke, Fieber und erhöhte Infektzeichen im Blut.

Daneben sind noch weitere krankhafte Veränderungen der Gallenblase zu nennen, wie Gallenblasenpolypen oder die sog. Porzellangallenblase. In beiden Fällen besteht ein gewisses Risiko für bösartige Veränderungen (Präkanzerosen).

Bösartige Tumoren der Gallenblasen treten äußert selten und meist sporadisch auf. Häufig handelt es sich um einen Zufallsbefund. Hier ist in Abhängigkeit vom Tumorstadium eine differenzierte Vorgehen angezeigt. Die optimale Therapie wird im Rahmen unseres interdisziplinären Tumorboards diskutiert und mit dem Patienten besprochen.

Diagnostik

Für den Nachweis bzw. Ausschluss von Gallensteinen oder krankhaften Veränderungen der Gallenblase ist in den meisten Fällen eine Ultraschalluntersuchung ausreichend. Bei besonderen klinischen Konstellationen wie familiäre Häufung, junges Erkrankungsalter oder wiederkehrende Gallengangsteine sollten weitere Spezialuntersuchungen zur Abklärung der Ursache durchgeführt werden.

Da Oberbauchschmerzen neben dem Gallensteinleiden jedoch auch andere Ursachen haben können, kann bei unklarem Beschwerdebild die weiter Abklärung bei Bedarf auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der Medizinischen Klinik I (Schwerpunkt Magen-, Darm-, Leber- und Gallenwegserkrankungen) erfolgen.

Therapie & Verfahren

Wurde die Diagnose eines unkomplizierten Gallensteinleidens mit typischen Beschwerden gestellt, sollte die geplante Gallenblasenentfernung mit dem Patienten besprochen werden. Wurde die Erkrankung bereits durch Ihren Hausarzt oder einen anderen Facharzt diagnostiziert, erfolgt die weitere Beratung und Therapieplanung in unserer chirurgischen Ambulanz.

Ein alleiniger Nachweis von Gallensteinen ohne erinnerliche Beschwerden stellt hingegen keine Notwendigkeit für eine Gallenblasenentfernung dar. Jedoch kann auch ein stummes Gallensteinleiden unter gewissen Umständen Anlass für die Empfehlung zur operativen Therapie sein (z.B. Gallenblasenpolypen, großer Stein, Porzellangallenblase). Der Eingriff wird mithilfe der Schlüsselloch-Operationstechnik minimalinvasiv in Vollnarkose durchgeführt (laparoskopische Cholezystektomie). Nur in Ausnahmefällen, wie nach ausgedehnten Voroperationen in der Bauchhöhle, bei anatomischen Besonderheiten oder entzündlichen Veränderungen, ist aus Sicherheitsgründen ein herkömmlicher Bauchschnitt erforderlich.

Die akute Entzündung der Gallenblase stellt eine Besonderheit dar. In der Regel ist hier nach notfallmäßiger stationärer Aufnahme die frühzeitige laparoskopische Cholezystektomie als Standard angezeigt.

Nachsorge & Rehabilitation

Eine spezifische medizinische Nachbehandlung nach der Gallenblasenentfernung ist nicht erforderlich. Grundsätzlich muss keine besondere Diät eingehalten werden. Bei einigen Patienten kann es jedoch zu einer Unverträglichkeit von sehr fetthaltigen Speisen kommen, sodass nach dem Genuss vermehrt Durchfälle auftreten können. Eine normale körperliche Betätigung ist in der Regel nach etwa 2 Wochen wieder möglich. Das Hautnahtmaterial ist selbstauflösend und muss nicht entfernt werden.

Weitere Informationen

Cholezystektomie (Gallenblasen-Entfernung)