Diagnostik und Behandlung bei Mandelentzündung
Vorsorge & Prävention
Gegen eine akute oder chronische Entzündung der Mandeln kann keine regelrecht gezielte Prävention getroffen werden. Natürlich werden allgemeine Maßnahmen wie Mund- und Zahnhygiene, Vermeiden von aktivem und passivem Rauchen sowie Achtung auf allgemein gute Luftqualität empfohlen.
Ursachen & Symptome
Eine Mandelentzündung ist mitunter von einer Halsentzündung schwer zu unterscheiden. Beiden gemeinsam ist ein mehr oder weniger starke, langsam oder rasch einsetzende Schmerzen im Hals, die bis zur Schluckunfähigkeit führen können. Bei starker Schwellung und Bildung von Entzündungsmembranen kann es auch zu Erstickungsanfällen kommen. Ursachen können eine Vielzahl von Bakterien und Viren sein. Jedoch kann sich auch eine Schwellung aufgrund eines malignen Lymphoms in ganz ähnlicher Weise bemerkbar machen.
Diagnostik
Die Diagnostik umfasst die gezielte und gründliche Anamnese sowie die klinische Untersuchung, ggf. ergänzt um eine Ultraschalluntersuchung. Blutwerte und Abstriche sind im Einzelfall erforderlich.
Therapie & Verfahren
Allgemein sind im medizinischen Sinne mit dem Begriff Mandeln, lateinisch Tonsillen, die Gaumenmandeln gemeint. Sie befinden sich am hinteren Ende des Gaumens und sind so etwas wie Detektoren schädlicher Organismen, was u.a. zu Mandelentzündungen führen kann. Treten diese sehr häufig auf oder werden durch die Mandeln die Atemwege eingeengt, müssen sie ganz (Tonsillektomie) oder teilweise (Tonsillotomie) entfernt werden. In Deutschland gehört die Mandeloperation zu den mit am häufigsten durchgeführten Operationen.
Bei wiederholten Mandelentzündungen werden die Gaumenmandeln ganz oder teilweise entfernt. Der Eingriff dauert ca. 20 bis 30 Minuten und erfolgt unter Vollnarkose.
Bei der Tonsillektomie, allgemein auch als Mandeloperation oder Mandel-OP bezeichnet, werden die Gaumenmandeln komplett entfernt. Im Gegensatz zur Tonsillektomie werden bei einer Tonsillotomie die Gaumenmandeln nur teilweise entfernt, d.h. die Mandeln umgebende Gewebekapsel wird im Gaumen belassen. Eine Tonsillotomie wird vor allem bei sehr großen Mandeln durchgeführt. Für beide Eingriffe halten wir verschiedene Verfahren, wie z.B. die Radiofrequenzablation, vor.
Nachsorge & Rehabilitation
Leider sind die ersten Tage nach einer Mandeloperation für die Operierten mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden.
Zum einen ist der operierte Bereich sehr schmerzempfindlich. Hier helfen Schmerzmittel und Eis zur Schmerzlinderung.
Zum anderen können Nachblutungen auftreten. Letztere sind aber keine Behandlungsfehler, sondern darauf zurückzuführen, dass die Gaumenmandeln von verschiedenen Arterien mit Blut versorgt werden, die wiederum bei dem Eingriff verletzt werden können.
Treten keine Komplikationen auf, kann der Patient nach fünf bis acht Tagen das Krankenhaus verlassen.
Wissenswertes
Der Gesetzgeber hat Ihnen für den Fall einer geplanten Operation an den Gaumenmandeln das Recht auf Zweitmeinung verbrieft. Genaueres können Sie den Informationsseiten des G-BA entnehmen. Mehr erfahren.