Antirefluxoperation
Die Antirefluxoperation dient der Verhinderung eines Rückflusses (Reflux) von Mageninhalt in die Speiseröhre. Mit ganz kleinen Schnitten kann als Schlüssellochoperation ein Teil des Magens um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt werden, was den fehlenden Ventilmechanismus wieder herstellen kann.
Bei welchen Krankheitsbildern ist die Operation geeignet?
Diese Operation ist sehr sinnvoll, wenn der ständige Rückfluss Beschwerden verursacht. Zwar kann die Magensäure und damit das Sodbrennen durch dauerhafte Tabletteneinnahme behandelt werden, der Rückfluss aber bleibt bestehen. Oft ist es dieser Rückfluss, der besonders abends im Bett die Probleme verursacht. Die Operation kann diesen Rückfluss beseitigen. Es kann sein, dass die Beschwerden nicht gut durch Tabletten behandelbar sind. Möglicherweise wird in diesen Fällen die Operation auch nicht erfolgreich sein, so dass wir die möglichen Vorgehensweisen mit Ihnen zusammen sehr sorgfältig besprechen.
Welche Ziele hat die Operation?
Das Ziel ist, den unangenehmen Rückfluss von Mageninhalt in die Speisröhre zu behandeln. So wird auch die oft bestehende chronische Entzündung der Speiseröhre behandelt. Aus dieser kann sich über bestimmte gutartige Vorstufen schließlich auch ein Speiseröhrenkrebs entwickeln.
Wie sind die Erfolgsaussichten der Operation?
In der Regel sind die Erfolge gut. Der Rückfluss ist sofort nach der Operation beendet, was sehr positiv bemerkt wird. Die Tabletten können dann sofort abgesetzt werden. Dennoch kann es in seltenen Fällen auch zu späteren Zeitpunkten zu erneutem Rückfluss oder zu Problemen kommen. Das wird vor der Operation sehr genau besprochen.
Wie ist der Ablauf der Operation?
Nach den üblichen Vorbereitungen mit OP-‐Aufklärung, einer frischen Blutentnahme und dem Gespräch mit dem Narkosearzt kommen Sie am Tag der Operation in die Klinik. Die Krankenschwester oder der Pfleger bereiten Sie vor. Dann werden Sie mit dem Bett in den OP gefahren, um die Narkose einzuleiten.
Die Operation erfolgt mit 3 – 4 kleinen Schnitten, wobei der Größte eine Länge von 1 cm hat. Der obere Teil des Magens und der untere Teil der Speiseröhre werden freigelegt, so dass der obere Magenteil bequem um die Speiseröhre gelegt werden kann. So wird der Magen mit 3 Nähten fixiert. Die Lücke im Zwerchfell wird ebenfalls wieder eingeengt. Es wird nichts entfernt.
Nach der Operation wachen Sie im Aufwachraum auf und gehen danach zurück auf die Normalstation. Essen und trinken ist sofort möglich. Die Entlassung aus der Klinik erfolgt ca. 3 Tage nach der OP.
Welche Komplikationen können auftreten?
Komplikationen sind sehr selten, aber wie bei jedem Eingriff nicht unmöglich. Während der Operation bestehen die allgemeinen OP-‐Risiken wie bei jeder OP. Spezifische Komplikationen können nach der Operation auftreten, die ebenfalls sehr selten sind. Zu nennen sind dennoch der erneute Rückfluss der Magensäure, der auch zu einem späteren Zeitpunkt auftreten kann. Auch könnte es sein, dass der Magen nicht korrekt entleert oder der Mageneingang eher zu eng als zu weit ist. Dann könnte das Aufstoßen erschwert sein.
Wissenswertes
Die Refluxerkrankung sollte schon sehr ernst genommen werden, da sich hieraus über Vorstufen ein Krebs entwickeln kann. Der Reflux macht eine dauerhafte Entzündung an der unteren Speiseröhre, was zu Veränderungen der Schleimhaut führen kann. Im weiteren Verlauf kann sich die Schleimhaut verändern, so dass Vorläufer von Speiseröhrenkrebs entstehen können. Schließlich entsteht dann der Krebs . Eine Vorsorge und Kontrolle ist also sehr sinnvoll, wenn der dauerhafte Rückfluss besteht.