Pflegehinweise bei Bestrahlung
Sofern Sie bei uns eine Bestrahlungstherapie erhalten, werden Sie durch eine unserer Ärztinnen bzw. einen unserer Ärzte ausführlich über die Notwendigkeit, über die Durchführung und auch über mögliche Nebenwirkungen der Therapie aufgeklärt. Zusätzlich möchten wir Ihnen ergänzende Hinweise zur Pflege während der Bestrahlung an die Hand geben. Diese Informationen ersetzen nicht das vertrauensvolle Gespräch mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, die bzw. den Sie bei Rückfragen bitte jederzeit ansprechen.
Es ist notwendig, dass alle Patientinnen und Patienten 1x wöchentlich eine ärztliche Mitarbeiterin oder einen ärztlichen Mitarbeiter des Teams sprechen. Im Gespräch soll die Verträglichkeit, aber auch die Wirkung der Strahlentherapie beurteilt werden. Bitte achten Sie mit darauf, dass dieser wöchentliche Arztkontakt zustande kommt und sprechen Sie notfalls am Ende der Woche die Bestrahlungs-MTA darauf an, wenn Sie noch keinen Arztkontakt hatten.
Ernährung
Bitte ernähren Sie sich während der Therapie ausgewogen und vielseitig, versuchen Sie täglich mindestens 2 Liter zu trinken. Versuchen Sie, Ihr Körpergewicht zu halten.
Körperpflege
Duschen oder waschen Sie den Bestrahlungsbereich während der Therapie und bis zum völligen Abklingen der Hautempfindlichkeit nur mit lauwarmem Wasser und einer pH-neutralen Waschlotion. Verwenden Sie bis zum Abklingen Ihrer Hautempfindlichkeit im bestrahlten Bereich keine eigenen Seifen, Cremes, Salben oder Kosmetika, sondern nur die vom Pflegepersonal empfohlenen Körperpflegemittel.
Vermeiden Sie Reibung auf der Haut durch Waschlappen und Handtücher, tupfen Sie die Haut nur vorsichtig trocken. Bitte waschen Sie die Pflastermarkierungen nicht und gehen Sie grundsätzlich vorsichtig mit den auf der Haut aufgebrachten Pflastern (Markierungen) um. Denn ein Ablösen der Markierungspflaster zieht einen erhöhten Behandlungsaufwand nach sich.
Hautpflege
Ab Bestrahlungsbeginn folgen Sie bitte den Empfehlungen des Pflegepersonals und den Anweisungen der behandelnden Ärztin bzw. des behandelnden Arztes am Bestrahlungsgerät. Bei Hautreaktionen im Bestrahlungsbereich sprechen Sie mit der Ärztin bzw. dem Arzt und verwenden Sie nur die verordneten Pflegemittel. Bei trockener, juckender, leicht geröteter Haut erhalten Sie durch die Ärztin bzw. den Arzt oder das Pflegepersonal ggf. eine Fett- emulsion. Diese wird 2x täglich eine Stunde nach der Bestrahlung dünn auf die bestrahlte Haut aufgetragen. Achten Sie bitte dabei auf die Markierungen der Bestrahlung und cremen mindestens in einem Abstand von einem cm nicht ein. Nach ca. 30 Minuten wird die Haut mit Kosmetiktüchern abgetupft. Bei stark geröteter oder stark juckender Haut tragen Sie die Emulsion 3x tägl. dünn auf (das erste Mal ca. 1 Stunde nach der Bestrahlung) und tupfen Sie die Reste ebenfalls nach 30 Minuten mit Kosmetiktüchern ab.
Bei trockenen Abschuppungen der Haut verordnet die Ärztin bzw. der Arzt oft Panthenolsalbe. Tragen Sie die Salbe dünn auf und tupfen Sie die Reste nach 30 Minuten mit einem weichen Tuch ab. Zu häufige Anwednung verstärkt die Nebenwirkungen. Keine Zink- oder Kindersalbe benutzen.
Wichtige Hinweise
Nach der Behandlung
Da die Wirkung der Bestrahlung auf das behandelte Gewebe auch nach Bestrahlungsende noch anhält (ca. 3 Monate), erlangt die bestrahlte Haut erst langsam ihre volle Belastbarkeit zurück. Halten Sie die genannten Pflegeempfehlungen noch mindestens 4 Wochen ein.
Mechanische Hautreizung
Die Haut im bestrahlten Körperbereich kann im Behandlungsverlauf empfindlich werden. Bis zum völligen Abklingen der Empfindlichkeit vermeiden Sie daher bitte jede Reibung und Reizung in dieser Körperregion, z. B. durch
- ungeeignete Kleidung wie enge Hosen und Synthetikstoffe. Tragen Sie stattdessen weite Baumwollwäsche auf der Haut.
- Reiben, Kratzen und Druck auf der Haut, etwa durch Brillen oder Hörgeräte. Das Pflegepersonal zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Brille abpolstern können.
Reizung durch Sonnenstrahlen
Die bestrahlte Haut wird durch die Behandlung möglicherweise auch vermehrt empfindlich gegenüber Sonnenlicht (UV-Strahlung). Schützen Sie deshalb bestrahlte Hautpartien während der Behandlung und noch einige Monate danach vor Sonneneinstrahlung durch geeignete Kleidung wie Hüte, Mützen und Schals. Verzichten Sie während dieses Zeitraums auf Sonnenbäder. Nach völligem Abklingen der Hautreaktion sollten Sie zusätzlich ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen (mind. Faktor 20).
Bringen Sie die bestrahlte Haut während der Bestrahlung auch nicht mit Wärme-/Kältequellen in Kontakt (z. B. durch Wärmflaschen, Heizkissen, Rotlicht, warmer Fön, Sauna, Fango). Ebenso vermeiden Sie Kältequellen (Eisbeutel, Kühlelemente etc.). Bei Minustemperaturen schützen Sie bitte Ihr Bestrahlungsfeld im Kopf- und Halsbereich mit einem Schal oder einer Mütze.