Behandlung von Frühgeborenen
Neonatologie & Pädiatrische Intensivmedizin
Als "frühgeboren" gelten Kinder, die vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Heute haben diese Kinder bereits ab circa der 24. vollendeten Schwangerschaftswoche beziehungsweise ab einem Geburtsgewicht von circa 500 Gramm eine reelle Chance, zu überleben. Die Hauptprobleme ergeben sich aus der extremen Unreife u.a. des Gehirns, der Lunge und des Magen-Darm-Traktes, die Überlebenschancen liegen bei einem Geburtsgewicht von 500 bis 1.500 Gramm bei über 90 Prozent. Bis eine Entlassung nach Hause erfolgen kann, vergeht meist die Zeit, die das frühgeborene Kind im Mutterleib bis zum errechneten Geburtstermin verbracht hätte.
Wie ist der Ablauf der Behandlung?
Für einen bestmöglichen Start erfolgt die Entbindung in unserem Perinatalzentrum in unmittelbarer Nähe zu unserer Intensivstation, so dass kein risikoreicher Transport des Kindes oder eine Trennung von Mutter und Kind notwendig werden. Um den fehlenden Schutz des Mutterleibes zu ersetzen, sind entsprechend den individuellen Problemen zahlreiche medizinische Maßnahmen notwendig, zum Beispiel:
- spezialisierte, entwicklungsfördernde Pflege im Inkubator oder Wärmebett
- Atemunterstützung bis hin zur Beatmung
- spezielle Ernährung über die Vene oder den Magen-Darm-Trakt, vorzugsweise mit Muttermilch
- differenzierte medikamentöse Behandlung
- intensive Überwachung durch Kinderkrankenpflege und Ärzte
Wichtig ist uns besonders der partnerschaftliche Kontakt zu den Eltern. Sie sind zu jeder Zeit willkommen, können sich vertrauensvoll mit ihren Fragen und Ängsten an uns wenden und werden frühzeitig in die Betreuung ihrer Kinder einbezogen. Dazu gehören der intensive Körperkontakt zwischen Eltern und Kind wie auch der Besuch von Geschwistern. Mütter oder Väter können kostenfrei mit aufgenommen werden und in diesem Zuge die Betreuung ihrer Kinder umfassend unter Anleitung übernehmen.