Thematisieren statt tabuisieren – neue Selbsthilfegruppe informiert, berät und unterstützt Betroffene zum Thema Blasenkrebs

16.03.2023
Bildunterschrift: Prof. Dr. Peter Hammerer (links) im Gespräch mit Karl Repke (Mitte) und
Gründungsmitglied Klaus Eilfeld von der Blasenkrebs-Selbsthilfegruppe e.V.
Bildnachweis: skbs/Anna Tomelleri

Informieren, aufklären und unterstützen – das sind die Anliegen der neu gegründeten Blasenkrebs-Selbsthilfegruppe e.V., die im vergangenen Jahr neu gegründet wurde. Fachlich begleitet wird der noch junge Verein durch Prof. Dr. Peter Hammerer, Chefarzt der Klinik für Urologie und Uroonkologie am skbs. Der versierte Chefarzt und international anerkannte Experte seines Fachs sagt: „Die Gründung der neuen Selbsthilfegruppe habe ich sehr gerne unterstützt – es ist die erste zum Thema Blasenkrebs in der Region Braunschweig. Aus unserer Praxis wissen wir, dass Selbsthilfegruppen eine unschätzbar wertvolle Arbeit in der Nachbehandlung von Krebspatient:innen leisten.“

Ideengeber und Motor für die Gründung des neuen Vereins ist Karl Repke, der neben Prof. Hammerer, Marion Schwind und Doreen Dobler-Gebert eines von 4 Vorstandsmitgliedern ist. Nach einer überstandenen Blasenkrebs-Erkrankung hatte er bereits vor der Vereinsgründung andere Betroffene unterstützt und festgestellt: „Es besteht ein unglaublich großer Beratungsbedarf, da Blasenkrebs leider oft noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist.“ Ziel der Selbsthilfegruppe sei deshalb, sich mit Gleichgesinnten zu begegnen, um Erfahrungen und Information auszutauschen. Das gelte auch für die Angehörigen. Repke: „Wir helfen Menschen, die die Schockdiagnose Blasenkrebs erhalten haben. Wir hören zu und machen Mut. Wir vermitteln, Du bist nicht alleine‘ - und finden gemeinsam Lösungen.“ Tenor ist: Auch nach einer Operation gibt es die Möglichkeit, das Leben positiv und bewusst zu gestalten. In Gesprächen mit Patientinnen und Patienten habe er als ehemals Erkrankter viele Ängste nehmen können. Fragen, die nach einer Diagnose auftreten, betreffen eine anstehende Operation ebenso wie Sorgen zu einem Leben danach. Repke erklärt: „Wir unterstützen Patient*innen, denen eine künstliche Harnblase angelegt wurde und informieren über Neoblase, Pouch, Urostoma sowie ähnliche – eher schambehaftete - Themen. Das alltägliche Leben verändert sich zwangsläufig, ist aber genauso lebenswert – nur etwas anders.“

Neben dem persönlichen Austausch von wertvollem Erfahrungswissen steht auch die Aufklärung über Blasenkrebs ganz oben auf der Agenda des Vereins. Risikofaktoren, Symptome und Diagnostik werden regelmäßig ins Zentrum der Treffen gestellt.

INFO

Gruppentreffen finden jeweils am dritten Montag eines Monats im Gemeinschaftshaus Broitzem von 18.00 Uhr – 20.00 Uhr, Steinbrink 14a, 38122 Braunschweig statt.

KONTAKT: info@SHGBlase.de