Hohe Kompetenz für komplexe Fälle – Klinikum Braunschweig startet mit interdisziplinärem Wirbelsäulenzentrum

03.02.2022
Bildunterschrift: v.l.n.r.: Prof. Dr. Klaus Zweckberger, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, Alina Bernhardt, Ärztin in der Klinik für Neurochirurgie, Dr. Ernst Rzesacz, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Thomas Gösling, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Bildnachweis: Klinikum Braunschweig / Anna Tomelleri

Seit dem 01. November 2021 betreibt das Klinikum Braunschweig ein interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum unter der Leitung der Abteilungen für Neurochirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie. Es betreibt als einziges Klinikum der Region eine zugelassene neurochirurgische Klinik. Eine neue patientenzentrierte Struktur zu schaffen, hat sich mit der Übernahme der neurochirurgischen Klinik durch Herrn Prof. Dr. Klaus Zweckberger zum 01. Oktober 2021 ausgezeichnet angeboten.

Wer kennt ihn nicht, den berühmten Hexenschuss. Laut einer jüngsten Umfrage des Robert-Koch-Instituts gaben über 60% der Befragten an, zumindest einmal im Jahr an einem akuten Rückenschmerz gelitten zu haben. 15% der Befragten haben sogar chronische Rückenbeschwerden. Der Großteil der Rückenschmerzen hat keine strukturelle Ursache. Erweiterte Diagnostik und operative Maßnahmen sind hier kontraproduktiv. Der Schwerpunkt liegt auf einer symptomatischen, funktionellen Therapie. Diese findet im ambulanten, niedergelassenen Bereich statt.

Was aber tun bei Lähmungen, chronischen Schmerzen, oder strukturellen Veränderungen. Seltene Ursachen können eine Infektion oder aber Tumoren im Knochen oder im Rückenmark sein. Manchmal aber auch angrenzende Bereich wie das Hüft- oder Schultergelenk. Häufige Ursachen der chronischen Beschwerden sind eine Instabilität, ein schleichender Bruch, eine Fehlstellung, ein Bandscheibenvorfall, eine Einengung von Nerven oder des Rückenmarkes oder eine Kombination von mehreren Ursachen. Aber wohin: Zum Neurochirurgen, zum Unfallchirurgen oder zum Orthopäden? Jede dieser Fachrichtungen hat ihre eigene Kompetenz im Bereich der Wirbelsäulenbehandlung. „Mit dem interdisziplinären Wirbelsäulenzentrum des Klinikums Braunschweig verbessern wir nachhaltig die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen im Bereich der Wirbelsäule in der gesamten Region“, sagt Dr. Thomas Bartkiewicz, Ärztlicher Direktor des Klinikums.

Ein Wirbelsäulenzentrum hat es bereits gegeben. Die Zuordnung zu den einzelnen Fachabteilungen erfolgt nun aber gemeinsam, da es ab jetzt eine gemeinsame Anlaufstelle für ambulante Patientinnen und Patienten gibt. Prof. Dr. Thomas Gösling, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, sieht in dieser Form der Kooperation nur Vorteile: „Je nach Kompetenz, werden die nicht schwerwiegenden Fälle auf die Fachabteilungen verteilt. Schwierige Fälle werden interdisziplinär besprochen und je nach Diagnose gemeinsam operiert. So ist sichergestellt, dass die höchstmögliche Kompetenz aus allen Fachrichtungen den Patienten und Patientinnen zu Gute kommt.“ „Insbesondere können komplexe Eingriffe, Operationen am oder im Rückenmark und Revisionseingriffe durch den Einsatz modernster Medizintechnik – wie 3D-Navigation zur präzisen Positionierung der Schrauben oder die Überwachung von Nervenfunktionen durch intraoperatives Neuromonitoring – sicher durchgeführt werden“, ergänzt Prof. Dr. Klaus Zweckberger, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie.

Die Bedingungen am Klinikum sind ideal, da interdisziplinäre Fallbesprechungen gemeinsam mit der Abteilung für Radiologie bereits gelebte Praxis sind. Zudem ist die Abteilung für Radiologie ein wichtiger Partner. Als einzige Abteilung der Region betreibt sie ein 24-stündiges Notfall-MRT. Des Weiteren sind minimal-invasive Behandlungen unter dem Einsatz neuster Medizintechnik möglich. Nicht zuletzt besteht eine enge Kooperation mit dem Reha-Zentrum im Stadtbad.

Nach sorgfältiger Diagnostik wird mit den Patientinnen und Patienten ein individueller Therapieplan erstellt und vom gesamten Team betreut – Hand in Hand. Je nach klinischem Beschwerdebild wird sorgsam zwischen konservativen und operativen Behandlungsmethoden abgewogen. Einen Therapieerfolg kann man oftmals auch mit konservativen Methoden erzielen. Sollte dennoch eine OP notwendig sein, können neueste operative Methoden mit kleinstmöglichen Eingriffen und einem kurzen Aufenthalt ermöglicht werden.

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