Herzensangelegenheit: Klinikum Braunschweig als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert

07.10.2021
Von links nach rechts: Oberärztin Frau Dr. Joelle Beauport, Leiter der Abteilung für Elektrophysiologie und Rhythmologie, Prof. Dr. Matthias Antz, Ärztlicher Direktor, Dr. Thomas Bartkiewicz, und Funktionsoberarzt Amjad Salous präsentieren das Zertifikat, das das Klinikum Braunschweig jetzt als Vorhofflimmer-Zentrum ausweist.

Bildnachweis: Klinikum Braunschweig / Anna Tomelleri

Im Klinikum Braunschweig werden jährlich 200 Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern von einem erfahrenen Team nach modernsten Standards durch eine Katheterablation behandelt. Entsprechend wurde die Abteilung für Elektrophysiologie und Rhythmologie jetzt als eines der ersten Vorhofflimmer-Zentren in ganz Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - kurz DGK - zertifiziert.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und kann zu Herzrasen, Luftnot, Schwäche, einem Leistungsknick, und sogar zum Schlaganfall führen. Deshalb ist eine kompetente Behandlung von Patient*innen mit Vorhofflimmern sehr wichtig. Es muss individuell entschieden werden, ob Medikamente zur Beeinflussung der Blutgerinnung, der Herzfrequenz oder des Herzrhythmus erforderlich sind. Immer öfter ist auch eine Verödung am Herzen (Katheterablation) notwendig, um das Vorhofflimmern zu behandeln. Dabei werden im speziell ausgestatteten elektrophysiologischen Labor Spezialkatheter über die Leistenvenen eingeführt, über die Vorhofscheidewand in den linken Vorhof platziert, und die Lungenvenen durch Kälte oder Hitze elektrisch vom linken Vorhof isoliert (Lungenvenenisolation), sodass die Fehlimpulse aus den Lungenvenen kein Vorhofflimmern mehr auslösen können. Diese Katheterablation ist ein komplexes Behandlungsverfahren, erfordert eine moderne technische Ausstattung, sowie manuelle Geschicklichkeit und große Erfahrung. Hierzu hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie kürzlich Qualitätskriterien festgelegt und einen Zertifizierungsprozess begonnen, um für die Patienten und Patientinnen mit Vorhofflimmern eine gute Behandlungsqualität mit hohen Erfolgsraten bei geringer Komplikationsrate zu gewährleisten.

Prof. Dr. Antz, leitender Abteilungsarzt der Elektrophysiologie und Rhythmologie am Klinikum Braunschweig, erklärt: „Mit der Zertifizierung setzen wir ein deutliches Signal: Wir sind da Vorreiter und das erste Zentrum, das nach einer Pilotphase deutschlandweit jetzt das Zertifikat „Vorhofflimmer-Zentrum“ erhalten hat. Das heißt, dass in diesen zertifizierten Zentren mit großer Expertise und hoher Qualität Vorhofflimmern behandelt wird sowie ein hohes Kompetenzniveau vorhanden ist.

In dem Auditbericht der DGK schreiben die Gutachter: „Städtisches Klinikum, Maximalversorger, exzellente Betreuung von Vorhofflimmer-Patienten, erfahrenes Zentrum, enge Kooperation mit allen Partnern. Aus unserer Sicht empfehlen wir uneingeschränkt die Zertifizierung.“ Der Ärztliche Direktor, Dr. Thomas Bartkiewicz, freut sich über die Zertifizierung ebenfalls: „Sie ist eine Anerkennung für unsere hochprofessionelle Arbeit. Für unsere Patientinnen und Patienten bedeutet das, dass wir sie durch Prof. Dr. Antz und sein Team im Bereich der Elektrophysiologie und Rhythmologie auf einem sehr hohen und universitären Niveau versorgen und behandeln können.“

Die Elektrophysiologie ist ein spezieller Bereich der Herzmedizin (Kardiologie), der sich mit den elektrischen Erregungsabläufen des Herzens beschäftigt. Da es viele Formen von Herzrhythmusstörungen mit sehr unterschiedlichen Behandlungsmethoden gibt, bedarf es für Diagnose und Therapie das Fachwissen und die Kompetenz von Fachleuten. Im Klinikum Braunschweig findet sich diese in der Abteilung für Elektrophysiologie und Rhythmologie. Ausgestattet mit modernster Technik und betreut von einem hochqualifizierten Team bietet sie Patientinnen und Patienten eine medizinische Behandlung auf höchstem Niveau.

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