Stroke Unit am Klinikum Braunschweig erhält höchstes europäisches Siegel

06.10.2020
Das Team der Stroke Unit freut sich über die Zertifizierung durch die Europäische Schlaganfallorganisation.

Bildnachweis: Klinikum Braunschweig / Dennis Schulten

In der Stroke Unit der Neurologischen Klinik werden jedes Jahr mehr als 1200 Schlaganfallpatienten von einem speziell geschulten Team aus Ärzten, Pflegefachkräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Neuropsychologen und Logopäden behandelt und betreut. Durch die schnelle Behandlung in einer Stroke Unit (Schlaganfallstation) kann die Prognose für die Betroffenen nachweislich verbessert werden.

Die hohen Qualitätsstandards des Versorgungsangebotes der 16 Betten umfassenden Stroke Unit wurden erneut bestätigt.

„Wir sind deshalb besonders stolz drauf, dass wir neben der Rezertifizierung der Deutschen Schlaganfallge-sellschaft (DSG) als überregionale Spezialstation auch auf europäischer Ebene die Zertifizierung als ESO Stroke Centre der European Stroke Organisation (ESO) erhalten haben“, freut sich PD Dr. Annette Spreer, Chefärztin der Klinik für Neurologie. Das ESO Stroke-Center-Siegel ist die höchste Zertifizierungsstufe für die Behandlung von Schlaganfallpatienten auf europäischer Ebene.

Im Abschlussbericht weisen die Auditoren positiv auf den besonders hohen Qualifizierungsgrad des fachweiterge-bildeten Pflegepersonals hin, sowie auf die sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit.

„Jede erfolgreiche Rezertifizierung, insbesondere natürlich die auf europäischer Ebene, ist das Ergebnis einer exzellenten Teamleistung“, lobt der oberärztliche Leiter der Stroke Unit, Mazen Abu Mugheisib, der auch Koordinator des teleneurologischen Netzwerkes Braunschweig-Celle ist. „Gerade in der Schlaganfallversorgung leben wir diese enge Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen für eine optimale Patientenversorgung“.

Die Diagnostik und Therapie des akuten Schlaganfalls hat sich in den vergangenen Jahren durch Einführung der Thrombolyse entscheidend weiterentwickelt. Diese sogenannte systemische (intravenöse) Lyse-Therapie bei einem Schlaganfall, mit der versucht wird, Gerinnsel in einem hirnversorgenden Gefäß medikamentös aufzulösen, ist nur im Zeitfenster der ersten 4,5 Stunden zugelassen. „Unsere Schlaganfallpatienten werden innerhalb kurzer Zeit erstversorgt“, erklärt der Leitende Oberarzt weiter, „und durch ein interdisziplinäres Team weiterbehandelt.“

Neben der Möglichkeit der medikamentösen Wiedereröffnung der verschlossenen Gefäße eines Schlaganfall-patienten, kann in ausgesuchten Fällen das Blutgerinnsel, das eine Ader verstopft, mit einem Katheter von Neuroradiologen direkt entfernt werden. Dieses Verfahren nennt sich Thrombektomie.

„Im Rahmen des unabhängigen Zertifizierungsverfahren wurde der Stroke Unit des Klinikums bescheinigt, dass hier nach ausgezeichneten Qualitätsstandards gearbeitet wird“, ergänzt der Ärztliche Direktor Dr. Thomas Bartkiewicz, und dies kommt unseren Patienten zu Gute“.

Die Braunschweiger Neurologie ist eine der größten neurologischen Akutkliniken Norddeutschlands.

Downloads