Mobiles Ultraschallgerät für Dialysepatienten dank Spende des Fördervereins

30.11.2017
Feierliche Übergabe des neu-en Ultraschallgerätes, vordere Reihe:
Christine Wolnik, Bettina Schulz, hintere Reihe: Thomas Türke, Dr. Torsten Meyer, Prof. Dr. Jan T. Kiel-stein (v. l. n. r.)

Seit Kurzem verfügt die Klinik für Nephrologie, Rheumatologie und Blutreinigungsverfahren (Med. Klinik V) des Klinikums Braunschweig über ein mobiles Ultraschallgerät für die Untersuchung von Dialyseshunts. Angeschafft werden konnte es dank der Spenden von Angehörigen von Dialysepatienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Medizinischen Klinik V sowie des Fördervereins „Freunde und Förderer des Städtischen Klinikums Braunschweig e.V.“ Übergeben wurde das Gerät von Christine Wolnik, Vorsitzende des Fördervereins.

In seiner Dankesrede hob Professor Dr. Jan T. Kielstein, Chefarzt der Klinik für Nephrologie, Rheumatologie und Blutreinigungsverfahren, das Engagement der Spenderinnen und Spender hervor: „Dass für dieses Vorhaben innerhalb weniger Monate gut 10.000 € an Spenden zusammengekommen sind, zeigt, wie hoch die Betroffenen, deren Familien und das nephrologische Team die Überlebenswichtigkeit eines funktionierenden Dialyseshunts einschätzen.“

Was für den Laien vielleicht nicht besonders aufregend klingen mag, ist für Betroffene überlebenswichtig. „Ohne den Shunt geht – fast – nichts bei der sogenannten Hämodialyse. Laien ist sie eher unter dem unpassenden Namen ‚Blutwäsche‘ bekannt“, so der Leiter des Dialysezugangszentrum, Oberarzt Dr. Torsten Meyer. „Man muss sich den Dialyseshunt als ein 6 – 10 mm dickes Blutgefäß vorstellen, der Schlagader und Vene am Arm verbindet. Dreimal in der Woche wird er mit zwei Kanülen punktiert, um das Blut für die Dialyse, immerhin 300 ml/min, 4-5 Stunden lang in die Dialysemaschine und zurück pumpen zu können. Wir führen mehr als 10.000 Hämodialysebehandlungen pro Jahr durch.“

Ähnlich wie in Blutgefäßen können sich auch in einem Shunt Ablagerungen oder sogar Blutgerinnsel, sogenannte Thromben, bilden und den Durchfluss beeinträchtigen. Da ein Shunt normalerweise relativ dicht unter der Haut liegt, sind solche Veränderungen gut tastbar. Bei älteren Menschen, die dauerhaft eine Dialyse benötigen und gleichzeitig andere Erkrankungen haben, kann dieses jedoch problematisch sein. „Die klinische Untersuchung und eine sichere Punktion des Dialyseshunts allein durch das Ertasten des Shunts wird in solchen Fällen zunehmend schwieriger“, erläutert Dr. Meyer die Problematik. „Deshalb hat sich in den letzten Jahren die Ultraschall-Untersuchung der Gefäßzugänge in der Hämodialyse durchgesetzt.“

Das nun von den Spendengeldern angeschaffte Ultraschallgerät kann schnell und ohne großen Transportaufwand am Patientenbett eingesetzt werden und trägt zu einer verbesserten Versorgung der Dialysepatienten bei. „Mit dem neuen Gerät können wir auch die ‚schwierigen‘ Dialyseshunts sicherer punktieren, Krankenhausaufenthalte verkürzen und Probleme des Gefäßzugangs früher erkennen“, freut sich Bettina Schulz, Pflegefachleitung Hämodialyse. „Das wird die Effektivität der Dialysebehandlungen unserer Patientinnen und Patienten verbessern und helfen Shuntverschlüsse zu vermeiden.“

Der neue „Kollege“ passt aber auch aus anderen Gründen gut ins Team. „Häufig werden solche Ultraschall-Untersuchungen nur durch ärztliches Personal gemacht“, erklärt Thomas Türke, Stationsleitung der Medizinischen Klinik V. „In Braunschweig ist erfolgreiche Dialyse jedoch Teamarbeit. Aus diesem Grund ist das Fachpflegepersonal der Hämodialysestation nicht nur in der sonographischen Untersuchung von Dialyseshunts geschult, sondern auch in das ultraschallgestützte Punktieren von Dialyseshunts eingewiesen.“

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