Cholangioskopie

Gas­tro­en­te­ro­lo­gie & Dia­be­to­lo­gie

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In der Regel reicht es aus, die Gallenwege unter radiologischer Durchleuchtung indirekt darzustellen. In einigen Fällen strebt man jedoch an, Bilder direkt aus dem Gallengang zu gewinnen, z.B. um zu klären ob ein Füllungsdefekt durch eine Entzündung bzw. Narbe oder durch einen Tumor verursacht wird. Hierbei kann dann mit kleinsten Zangen unter Sicht eine gezielte Probe entnommen werden. Desweiteren kann die Ausbreitung eines im Gallengang wachsenden Tumors in einigen Fällen festgelegt werden und eventuell übersehene Gallengangsteine entdeckt werden. 

Wie ist der Ablauf der Untersuchung?

Es stehen verschiedene Methoden der Cholangioskopie zur Verfügung. Eine ältere Methode zeichnet sich dadurch aus, das über das Standard-ERCP-Gerät (Mutter) ein kleines Endoskop (Baby) durch die Papille vorgeschoben wird (Perorale Cholangioskopie kurz POCS). Diese Methode erfordert jedoch einen zweiten Untersucher und das kleine Endoskop (Baby) kann sehr schnell beschädigt werden. Als Alternative wurde die Direkte Perorale Cholangioskopie (D-POCS) entwickelt Hierbei erfolgt zunächst eine ERC mit Durchführung eine Papillotomie. Anschließend wird die Öffnung der aufgeschnittenen Papille mit einem Ballon aufgeweitet. Ein besonders dünnes Gastroskop (Durchmesser 4,9 mm) wird dann im Zwölffingerdarm positioniert und mit Hilfe eines besonderen Ballonkatheters, der über einen Führungsdraht in den Gallengang eingeführt wurde, erfolgt bei jetzt geblocktem Ballon und abgewinkeltem Gastroskop durch gleichseitigem Vorschub des Gastroskops und Zug am Ballonkatheter, die Einführung des dünnen Gastroskops in den Gallengang. Diese Methode liefert sehr gute Bilder. In der Regel können jedoch die intrahepatischen Gänge nicht eingesehen werden. Als weitere Alternative steht die durch einen einzelnen Untersucher bedienbare digitale Einweg-Cholangioskopie mit dem Spyglass-System zur Verfügung. Das Minicholangioskop besteht aus einem 3,3 mm dünnen Katheter mit einem digitalen Chip, zwei Spülkanäle, LED-Licht und einen separaten 1,1 mm Arbeitskanal. Das distale Ende ist über einen am Duodenoskop befestigten speziellen Handgriff in vier Richtungen abwinkelbar.

Über den Arbeitskanal des Duodenoskops wird das Cholangioskop transpapillär eingeführt. Es können in der Regel auch bis zu einem gewissen Grad die Gallengänge in der Leber inspiziert werden und alle oben aufgeführte Prozeduren ausgeführt werden (Gewebeproben unter Sicht, elektrohydraulische Zertrümmerung von Steinen etc.)

Wenn ein Stein so groß ist, dass er trotz Erweiterung der Papille diese nicht passieren kann, ist es möglich, diesen mit einem speziellen Gerät in den Gallenwegen zu zerkleinern. Die Energie dazu wird in Form von Stoßwellen durch einen Lithotrypsiekatheter direkt bis zum Stein gebracht. Das Prinzip ist dasselbe, wie bei der Zertrümmerung von Nierensteinen. Beide Verfahren stehen nach besonderer Vorbereitung im Klinikum zur Verfügung.

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