Unterstützung von Patienten mit Demenz im Krankenhaus

Dementiell veränderte Menschen benötigen einen geschützten und vertrauten Raum für ihren Alltag. Dieser Raum geht verloren, wenn eine Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich wird. Die fremde Umgebung und die vielen unbekannten Menschen – die etwas mit dem Patienten tun wollen – führen zu einer tiefen Verunsicherung. Auf diese zusätzliche Belastung reagieren wir. Unser Ziel ist es, den Zeitrahmen des Aufenthaltes auf das absolut notwendige Maß zu reduzieren, indem der Aufenthalt mit den diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen klar durchstrukturiert und organisiert wird.

Geplante Aufnahme

Für Angehörige besteht die Möglichkeit kostenlos mit der bzw. dem Erkrankten aufgenommen zu werden um ihr bzw. ihm einen Teil der vertrauten Umgebung zu sichern und die Belastungssituation zu reduzieren. Voraussetzung hierfür ist, dass eine medizinische Begründung vorliegt und die zuständige Krankenkasse den Aufenthalt für den ganzen Behandlungszeitraum bewilligt.

Jede Patienin bzw. jeder Patient erhält bei der Aufnahme ein Armband. Darauf eingetragen sind der Patientenname und die Station, auf der sie bzw. er liegt. Unsere Pflegefachkräfte überprüfen regelmäßig die Anwesenheit und das Befinden unserer dementiell veränderten Patientinnen und Patienten. Bei bestehenden Unklarheiten bitten wir Sie, das Gespräch mit uns zu suchen. Gerne sind wir bereit, die Umstände – die zu der Behandlungssituation führten – zu erläutern und weitere Vorgehensweisen mit Ihnen zu besprechen.

Die Zusammenarbeit mit den Angehörigen ist für uns von großer Bedeutung, damit wir so zeitnah wie möglich die Umgebung an die Gewohnheiten des Erkrankten anpassen können. Ihre Meinung zum Klinikaufenthalt ist uns wichtig. Bitte teilen Sie uns Ihre Erfahrungen, Ihr Für und Wider sowie Ihre Anregungen mit.

Ungeplante Aufnahme / Notfall

Ein leicht verständlicher Fragebogen zum Umgang und zur notwendigen Pflege des Erkrankten soll helfen, der bzw. dem Erkrankten den Krankenhausaufenthalt so angenehm, belastungsarm und kurz wie möglich zu gestalten. Nicht zuletzt hilft es den Pflegefachkräften und Ärzten im Klinikum, adäquat die persönliche Situation des dementiell veränderten Menschen in die Behandlung mit einzubeziehen.

Dazu gehören unter anderem Gewohnheiten und Rituale im Tagesablauf, etwa beim Essen oder Trinken oder beim Einschlafen. Ferner können Angehörige oder Bevollmächtigte Angaben über Medikamenteneinnahme, Sprachverständnis oder Weglauftendenzen in den Fragebogen eintragen. Es kann auch mitgeteilt werden, auf welches Verhalten die bzw. der Erkrankte abwehrend oder gar aggressiv reagiert. Weiterhin sind biografische Angaben möglich. Sie können dem Pflegepersonal helfen, der an Demenz erkrankten Patientin bzw. dem an Demenz erkrankten Patienten ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln und Unruhe zu vermeiden. Der Fragebogen kann auch von Nachbarn, Freunden oder Bekannten ausgefüllt werden.

Bitte beantworten Sie den Fragenkatalog, soweit es Ihnen möglich ist. Auch sollten Sie den Fragebogen ausfüllen bevor die bzw. der Erkrankte – akut oder geplant – ins Krankenhaus muss. Das Informationsheft verwahren Sie dann bitte in der Notfall-Reisetasche, welche Sie vermutlich schon für einen möglichen Krankenhausaufenthalt bereithalten, oder einem anderen Ort, wie z. B. bei den Medikamenten. Der Fragebogen kann auch für die geplante Einweisung im Klinikum Braunschweig verwendet werden.

Ansprechpartner

Ansprechpartner für geplante Aufnahmen
Elke Logemann-Scheller
 Elke Logemann-Scheller
Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig
Fax: +49 531 595 2905
Dagmar Schobre
 Dagmar Schobre
Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig
Ansprechpartner und Hilfen in den Beratungsstellen
Gerontopsychiatrische Beratungsstelle
Trifftweg 73, 38118 Braunschweig
Alzheimer Gesellschaft Braunschweig e.V.
 Alzheimer Gesellschaft Braunschweig e.V.
Trifftweg 73, 38118 Braunschweig