Computertomografie

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Die Computertomographie (CT) ist das wichtigste bildgebende Verfahren in der klinischen Medizin. Die CT basiert auf der Abtastung der zu untersuchenden Körperregion mittels Röntgenstrahlung aus vielen Richtungen. Die eintreffende Röntgenstrahlung wird durch die verschiedenen Gewebe/Organe/Knochen des Patienten unterschiedlich stark abgeschwächt. Ein Detektor erfasst diese Veränderungen und ein Rechner wandelt die Daten für Volumeneinheiten (Voxel) in Graustufenwerte um. Durch Bildverarbeitung (Rekonstruktion) zeigen diese in aufeinanderfolgenden Schnittbildern die Anatomie des Patienten in mehreren Ebenen bzw. als 3D-Darstellung. Wegen der extrem kurzen Aufnahmezeiten der modernen CT-Geräte wird dieses Verfahren auch in der Notfalldiagnostik, z.B. bei Schlaganfällen, Blutungen oder Verletzungen eingesetzt. Das neu installierte Volumen-CT erlaubt es erstmals, Körperfunktionen und Krankheitsbilder zu untersuchen, die durch die übliche CT-Technik bisher nicht abbildbar waren, z.B. CT-Herzdiagnostik (Kardio-CT).

Was ist bei der Untersuchungsmethode zu beachten?

Von einem radiologisch tätigen Arzt wird vor der Untersuchung geprüft, inwieweit die vorgesehene CT-Untersuchung geeignet ist, die Beschwerden oder Erkrankung sinnvoll und umfassend abzuklären. Möglicherweise ist eine alternative Untersuchungstechnik, die ohne Strahlenexposition verbunden ist, vorzuziehen, z. B. Ultraschall oder Kernspintomographie (MRT).

Sollte die Gabe von intravenösem Kontrastmittel erforderlich sein sind folgende Punkte vorher abzuklären:

  • Kontrastmittelallergie
  • Schilddrüsenerkrankung: Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder geplante Radiojodtherapie 
  • Niereninsuffizienz: Je nach Schweregrad ist eine CT-Untersuchung mit intravenösem Kontrastmittel bei entsprechender Vorbereitung möglich
  • Bekanntes Phäochromozytom
  • Bekanntes Plasmozytom

Eine Schwangerschaft ist vorher abzuklären. Je nach Untersuchung und Dringlichkeit können individuelle Maßnahmen zur Strahlenreduktion angewandt werden. Wir haben eine Studie in unserem Institut durchgeführt, um die Strahlenexposition des Patienten bei verschiedenen CT-Untersuchungen in unserem Haus mit diesen Richtlinien zu vergleichen. Dabei konnten wir belegen, dass unsere qualitativ hochwertige Diagnostik mit teilweise weniger als 40% der zulässigen Strahlungsmenge erreicht wird.

Für Patienten, bei denen eine möglichst minimale Strahlenexposition im Vordergrund der ärztlichen Überlegungen steht, kann an dem neu verfügbaren Volumen-CT durch den Einsatz von Niedrigdosis-Untersuchungen eine im Vergleich zu herkömmlichen Computertomographen deutliche Absenkung der Strahlendosis bei verschiedenen Untersuchungen erreicht werden (Niedrigdosis-Konzept, Reduktion der Strahlenbelastung).

Wie ist der Ablauf der Untersuchung?

Vor der Untersuchung erhält der Patient im Regelfall eine Informationsschrift, die den Ablauf der Untersuchung darstellt sowie Fragen über die aktuelle Medikation, Vorerkrankungen/Operationen und etwaige Komplikationen beinhaltet. Es ist üblicherweise nicht notwendig, dass der Patient nüchtern zur Untersuchung erscheint. Während der Untersuchung liegt der Patient bequem auf einer Untersuchungsliege und wird auf dieser durch die vorne und hinten offene CT-Röhre bewegt. Die Untersuchung dauert im Allgemeinen nur wenige Minuten und ist vollkommen schmerzfrei. Um plötzlich auftretende körperliche Beschwerden oder selten auftretende Kontrastmittelreaktionen frühzeitig erkennen zu können, steht der Patient jederzeit über eine Gegensprechanlage mit der Röntgenassistentin in Kontakt. Zudem besteht durch ein breites Sichtfenster ein ständiger Blickkontakt zwischen dem Patienten und den Assistenten/Ärzten.

Es werden sämtliche Untersuchungen des Körperstamms (Lunge ,Bauch- und Beckenorgane), das komplette neuroradiologische Untersuchungsspektrum (Kopf, Wirbelsäule und Rückenmark) und die Untersuchung von Knochen durchgeführt. Aufgrund der modernsten CT-Technologie, können zudem neueste computertomographische Untersuchungen durchgeführt werden, die potentiell risikoreichere Untersuchungen ersetzen können.

  • CT-Herz (Kardio-CT): Bildliche Darstellung der Herzkrankgefäße (Koronarien) als Alternative zur Herzkatheter-Untersuchung, Darstellung der Herzbinnenräume, der Herzklappen, Erfassung der Herzfunktion (z. B. Schlagvolumen). 
  • CT-Hirnperfusion: Frühdiagnostik bei Schlaganfall durch Messung der Durchblutung des Hirngewebes. 
    • Diagnostik eines Schlaganfalls:
      Bei notfallmäßiger Einlieferung mit Verdacht auf einen Schlaganfall erhalten die Patienten eine CT des Kopfes zur Darstellung oder dem Ausschluss einer Durchblutungsstörung, einer Blutung oder möglicher anderer Ursachen der Beschwerden. Als Spezial-Untersuchung wird routinemäßig eine CT-Perfusionsstudie durchgeführt um durch eine detallierte Darstellung der Hirndurchblutung die individuell beste Behandlungsmöglichkeit festzulegen. Hierzu wird nach Injektion von Kontrastmittel über eine Kanüle in der Vene eine zeitliche Messung der Durchblutung des Gehirns und die Darstellung eines Gefäßverschlusses erreicht. Durch Einsatz des modernen 320-Zeilen-CT mit einem extra breiten Detektor kann das gesamte Gehirn auf einem Bild erfasst und mit einer Auflösung von 1mm dargestellt werden. In direkter Zusammenarbeit mit dem betreuenden Assistenzarzt/Oberarzt der Neurologie wird direkt am CT-Gerät innerhalb weniger Minuten die weitere optimale Behandlung festgelegt, z.B. die Auflösung des Gerinnsels durch Gabe eines Medikamentes (Lyse) oder Wiedereröffnung des Gefäßes durch eine Katheteruntersuchung (Thrombektomie).

Die weitere Behandlung erfolgt durch die Kollegen der Neurologie auf der zertifizierten Stroke-Unit des Klinikums.

  • CT-Angiographie: Untersuchung der Gefäße im Bereich der Hirn- und Halsgefäße (Carotis), der Becken- und Beingefäße sowie der Hauptschlagader (Aorta).
  • CT-Kolonographie: „Virtuelle Koloskopie" zur Darstellung des Dickdarms zum Ausschluss von Polypen oder Geschwülsten
  • CT-Nierenstein: Mittels moderner Dual-Energy-Technik kann bildgebend eine Analyse der Zusammensetzung von Nierensteine stattfinden, sodass Patienten mit Urat-Steinen durch alleinige medikamentöse Therapie behandelt werden können.
  • CT-Volumetrie in der Tumordiagnostik: Genaue Volumenbestimmung von z. B. Lungenrundherde,Leberherde etc. zur Kontrolle oder Therapiekontrolle von Tumoren und Metastasen
  • Minimal-invasive CT-Eingriffe: Zum Leistungsspektrum der CT-Abteilung gehören eine Vielzahlminimal-invasiver Eingriffe wie Schmerztherapie und Probeentnahmen (siehe Schmerzbehandlung, Interventionen).