Palliativ-Medizin in der Hämatologie und Onkologie

 Dr. med. Frauke Rösick

Dr. med. Frau­ke Rö­sick

Celler Straße 38, 38114 Braunschweig
Fax: +49 531 595 3641
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Die Krebstherapie hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte erzielt, dank moderner The­rapien leben heute viele Menschen mit dieser Erkrankung, teilweise über Jahre. Trotz dieser Erfolge sind die Betroffenen oft mit ganz unterschiedlichen Problemen konfrontiert. Bei nicht heilbaren Tumorerkrankun­gen kommt es häufig zu einem Gewichtsverlust und körperlicher Schwäche, es treten belastende Symptome auf, oder der Alltag kann nicht mehr bewältigt werden. Ein palliativ­medizinisches Behandlungsangebot zusätzlich zur Standardkrebstherapie kann helfen, die Begleiter­scheinungen zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu steigern. Gerade bei fortgeschritte­nen Erkrankungen oder schwerer gesundheitlicher Beeinträchtigung ist es wichtig, nach individuellen Lösungen zu suchen, um optimal helfen zu können. Patienten und ihre Angehörigen benötigen in dieser Situation umfangreiche Informationen und ein ganzheitliches Behandlungsangebot.

Die Palliativstation der Klinik für Hämatologie und Onkologie (Station MHO 2) umfasst 12 Betten. Patienten mit nicht heilbaren Tumorerkrankungen erhalten eine umfassende Betreuung. Das Behandlungsteam setzt sich aus Ärzten und Pflegenden mit palliativmedizinischer Zusatzqualifikation, Physiotherapeuten, Psychoonkologinnen, Ernährungsberaterinnen, einer Sozialarbeiterin, einer Casemanagerin, einer Seelsorgerin und einen Kunsttherapeuten zusammen. Auf Wunsch werden auch die Angehörigen der Patienten einbezogen. 

Wissenswertes

Häufige Fragen:

  1. Wie kann ein Patient zur Palliativmedizinischen Komplexbehandlung angemeldet werden?
    Patienten, die im Städtischen Klinikum oder im MVZ für Hämato-Onkologie behandelt werden, können von ihren zuständigen Ärzten angemeldet werden. Ansonsten kann auch der Hausarzt oder die Onkologische Fachpraxis eine Anmeldung vornehmen. Voraussetzung ist, dass eine nicht heilbare Tumorerkrankung vorliegt.
  1. In welcher Phase der Erkrankung ist eine palliativmedizinische Begleitung sinnvoll?
    Immer dann, wenn die Erkrankung mit schwerwiegenden Problemen einhergeht. Das kann auch bei Erstdiagnose einer nicht heilbaren Tumor­erkran­kung mit begrenzter Lebenserwartung der Fall sein. Der Patient und seine Familie erhalten dann über die medizinische Behandlung hinaus notwendige Informationen und Unterstützung, um die veränderte Lebenssituation bewältigen zu können. Aber auch im weiteren Krankheitsverlauf können Krisen auftreten, die sich mit Hilfe eines multiprofes­sionalen Teams nachhaltiger lösen lassen.
  1. Schließt eine palliativmedizinische Behandlung die Fortsetzung einer Chemotherapie oder Bestrahlung aus?
    Nein, sinnvolle Tumortherapien werden fortgeführt, es sei denn der Patient wünscht dies nicht mehr
  1. Wie können belastende Symptome, z.B. Schmerzen, Luftnot, Appetitlosigkeit behandelt werden?
    Zunächst versuchen wir die Ursache der Symptome zu eruieren, um diese nach Möglichkeit direkt beeinflussen zu können. Gelingt dies nicht, gibt es eine Vielzahl medikamentöser und unterstüt­zender Maßnahmen, die eingeleitet werden können. Schmerzen lassen sich mit krankengym­nastischer und psychologischer Mitbetreuung deutlich besser lindern. Patienten werden angeleitet, Schmerzmittel selbst richtig einzusetzen.
  1. Was ist, wenn Patienten so schwer erkrankt sind, dass sie nicht mehr alleine zuhause zurecht kommen oder die Familie überfordert ist?
    Viele Patienten wünschen sich, möglichst lange in der vertrauten Umgebung leben zu dürfen. Im Rahmen der palliativmedizinischen Komplexbehandlung versuchen wir gemeinsam mit den Betroffenen und ihren Angehörigen, ein realistisches Versorgungskonzept zu entwerfen und umzusetzen. Durch enge Zusammenarbeit mit ambulanten Pflegediensten, der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV), den Palliativstützpunkten der Region, den Hausärzten und dem ambulanten Hospizdienst gelingt es oft, die häusliche Versorgung der Patienten sicher­zustellen und Angehörige zu entlasten. Aber auch andere Konzepte sind möglich.
  1. Wie sieht es mit einer Begleitung in der Sterbephase aus?
    Manchmal sind Schwerkranke auf die Obhut und medizinische Betreuung eines Krankenhauses angewiesen. Den Sterben­den wird eine aufmerksame und sehr persönliche Pflege zuteil, die auch nahestehende Angehö­rigen mit einbezieht. Diese können auf Wunsch auch als Begleitperson aufgenom­men werden
  1. Werden auch Schwerkranke aufgenommen, die nicht an einer Tumorerkrankung leiden?
    Die Palliativstation des Städtischen Klinikums ist in das Onkologische Zentrum integriert und wird von Onkologen geführt. Sie sollte daher vor allem Krebspatienten vorbehalten sein. Für Betroffene, die an anderen fortschreitenden und nicht mehr heilbaren Erkrankungen leiden, stehen in Braun­schweig und der Region jedoch weitere Palliativbetten zur Verfügung.