ERCP (Darstellung der Gallenwege)

Gas­tro­en­te­ro­lo­gie & Dia­be­to­lo­gie

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Mit der ERCP können die Gallenwege und der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse beurteilt werden. Dabei wird ein spezielles Endoskop über den Magen bis zur gemeinsamen Mündung von Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse in den Dünndarm geschoben. Diese Mündung wird von einem Ringmuskel umschlossen und heißt Papille. Durch diese Papille wird nun ein Schlauch in die Gallenwege vorgeschoben und radiologisches Kontrastmittel eingespritzt. Damit kann dann unter Durchleuchtung mit Röntgenstrahlung der Gallengang beurteilt werden.

Welche Ziele hat die Untersuchungsmethode?

  • Ist der Gallenabfluss über die Papille nicht möglich, weil diese durch einen Stein verschlossen oder entzündlich verschwollen ist, kann mit einem Elektrodraht der Papillenmuskel angeschnitten und somit der Abfluß verbessert werden (Papillotomie).
  • Ein Stein oder eingedickte Gallenflüssigkeit ("Schlamm" oder "Sludge" genannt) kann aus den Gallenwegen geborgen werden, indem spezielle Bergekatheter eingesetzt werden.
  • Mittels einer kleinen Bürste können kleine Bestandteile der Gallenwegswand abgebürstet werden, die dann unter dem Mikroskop untersucht werden können.
  • Ist der Abfluss der Galle trotz Anlage einer Papillotomie nicht möglich, ist es gelegentlich notwendig, ein kleines Röhrchen (Stent) in die Gallewege einzubringen. Diese sollten jedoch nicht länger als 3 Monate im Gallengang liegen bzw. dann gewechselt werden.

Wissenswertes

Als diagnostische Alternative zur ERCP steht die Untersuchung mit MRT zur Verfügung. Nachteil dieser Untersuchung ist jedoch, daß während der Untersuchung keine Eingriffe durchgeführt werden können. Im Notfall (Schmerz, Entzündung) ist die ERCP deshalb das Mittel der Wahl. Die Untersuchung wird grundsätzlich nur am sedierten Patienten durchgeführt.

Im Gegensatz zum normalen Endoskop hat das ERCP-Gerät seine Optik an der Seite und nicht an der Spitze, um die Papille besser einsehen zu können. Ein komplette Beurteilung anderer Regionen, z.B. des Magens ist daher sehr schwer. Aus diesem Grunde streben wir - außer in Notfällen - an, vor der ERCP eine konventionelle Gastroskopie durchzuführen, um einen umfassenden Überblick über den oberen Verdauungstrakt zu erhalten.

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