Bobath-Konzept

Das Konzept beruht auf der Annahme der „Umorganisation“ (Plastizität) des Gehirns. Dies bedeutet, dass gesunde Hirnregionen, die zuvor von erkrankten Regionen ausgeführten Aufgaben neu lernen und übernehmen können. Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern Verbindungswege unterbrochen, die mit konsequenter Förderung und Stimulation des Patienten durch alle betreuenden Personen neu gebahnt werden können.

Bei welchen Krankheitsbildern ist das Behandlungsverfahren geeignet?

Typische Anwendungsgebiete für das Bobath-Konzept sind alle Krankheitsbilder mit zentral bedingten Lähmungen, die mit Spastik bzw. Tonus-Änderungen einhergehen. Die Erkrankung, bei der das Bobath-Konzept am häufigsten angewandt wird, ist der apoplektische Insult bzw. der Schlaganfall (Hirninfarkt), der mit einer Halbseitenlähmung (Hemiplegie) einhergeht.

Welche Ziele hat die Behandlung?

Das Bobath-Konzept strebt einen Lernprozess des Patienten an, um ihm die Kontrolle über die Muskelspannung (Muskeltonus) und Bewegungsfunktionen wieder zu erlernen. Die Arbeitsprinzipien des Bobath-Konzeptes sind Regulation des Muskeltonus und Anbahnung physiologischer Bewegungsabläufe. Alle Lernangebote an den Patienten werden nach diesen beiden Prinzipien gestaltet und auch vom Erfolg her beurteilt.