Geriatrische (frührehabilitative) Komplexbehandlung

Ger­ia­trie / Al­ters­me­di­zin

Celler Straße 38, 38114 Braunschweig
Fax: +49 531 595 3499

Nach Aufnahme ins Krankenhaus erfolgen Tests zur Ermittlung der Selbstständigkeit und Mobilität (z. B. Barthel-​Index, Timed-​Up & Go-​Test, Tinetti-​Test). Unter Einbeziehung dieser Testergebnisse wird nach der Aufnahmeuntersuchung die Entscheidung zur Komplexbehandlung getroffen und das Behandlungsziel festgelegt. In den folgenden meist 15 Kalendertagen erfährt der Patient dann insgesamt mindestens 20 Behandlungseinheiten von mehr als 30 Minuten aus Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie oder Neuropsychologie, um die individuellen Behandlungsziele zu erreichen. Dabei können auch Gruppentherapien zum Einsatz kommen. In wöchentlichen Teamsitzungen aller beteiligten Therapeuten, Ärzte und Pflegekräften wird das Zielerreichen ermittelt und die Behandlung bei Bedarf angepasst. Vor der Entlassung werden die Tests wiederholt und mit den Eingangstests verglichen, um den Erfolg der geriatrischen Komplexbehandlung festzustellen und zu dokumentieren. Es findet gleichzeitig eine akutmedizinische Diagnostik bzw. Behandlung statt.

Zusätzlich wird Beratung und Unterstützung durch unseren Sozialdienst angeboten, sowie notwendige Hilfsmittel verschrieben, damit im Anschluss an die Behandlung möglichst ein Leben Zuhause wieder möglich ist.

Wenn nach Abschluss der Komplexbehandlung weiterhin ein Bedarf an rehabilitativen Leistungen (Mobilisierung und Alltagskompetenz) besteht kann danach auch noch eine geriatrische Rehabilitation notwendig sein. Diese muss jedoch von der Krankenkasse genehmigt werden und findet dann meist in Rehabilitationskliniken im Umkreis statt.

Wissenswertes

 Was ist ein Geriater?

Wegen der komplexen Situation älterer Patienten nutzt der Geriater (Arzt für Altersmedizin) zusätzlich zu den klassischen ärztlichen Untersuchungsmethoden das geriatrische Assessment, um alterstypische Mehrfacherkrankungen, körperlich-funktionelle Defizite, aber auch mentale und psychische Probleme sowie das soziale Umfeld des Patienten einzubeziehen. Auf dieser Grundlage kann der Arzt die multiprofessionelle Therapie planen und überprüfen. Das Ziel des Geriaters ist, die geriatrischen Patienten zu identifizieren, dem funktionellen Abbau und der Beeinträchtigung des gesamten Organismus entgegenzuwirken und das bisherige Niveau an Autonomie zu erhalten oder wiederherzustellen. Daher ist es selbstverständlich, dass akute Erkrankungen wie Herzschwäche, Nierenschwäche, Lungenentzündung oder die Folgen eines Schlaganfalles akutmedizinisch in der Geriatrie ärztlich betreut werden. Viele Hochbetagte können durch Erhalt ihrer bisherigen Alltagskompetenz ins gewohnte Umfeld entlassen werden.