Gastroskopie (Magenspiegelung)

Gas­tro­en­te­ro­lo­gie & Dia­be­to­lo­gie

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Bei der Gastroskopie kann die Speiseröhre, der Magen und der 12-Fingerdarm endoskopisch untersucht werden. Dabei werden die Schleimhäute und eventuelle Veränderungen (Entzündungen, Geschwüre, Verengungen, Tumore, ...) dargestellt. Zusätzlich können kleine Proben zur Untersuchung unter dem Mikroskop (Histologie) entnommen werden. Dabei werden mit einer kleinen Zange winzige Proben aus der Schleimhaut herausgezupft.

Welche Ziele hat die Untersuchungsmethode?

Abgesehen von der reinen Diagnostik stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Blutstillung bei einer akuten Blutung aus einem Magen- oder Darmgeschwür: Die Blutungsquelle wird mit einem blutstillenden Medikament unterspritzt und/oder auf ein blutendes Gefäß wird ein Metall-Clip aufgesetzt. Alternativ kann das Gefäß auch mit Hilfe einer speziellen Zange mit Hitze koaguliert (verschmort) werden. Bei diffusen Blutungen kann die Blutung auch mit einem Mineralstoffpulver mit blutstillendem Effekt besprüht werden.
  • Blutstillung bei Blutungen aus Krampfadern der Speisröhre oder des Magens: Über die Krampfader wird ein Gummiband gestülpt und somit der Blutfluß abgeklemmt. Dieses Verfahren eignet sich auch zur Vorsorge bei Patienten, die nicht akut bluten. Bei starker Blutung und unübersichtliche Verhältnisse kann auch notfallmäßig ein ausgekleidetes Metallgitterröhrchen in den Ösophagus gelegt werden, das durch seine Spannkraft die blutenden Krampfadern abdrückt. Nach wenigen Tagen kann dieses Röhrchen wieder entfernt werden.
  • Abtragung von bösartigen Veränderungen der Schleimhaut (endoskopische Mukosa- und Submukosaresektion): Bei diesem Verfahren wird mit dem Endoskop verdächtige, bzw. nachgewiesenermaßen bösartig veränderte Schleimhaut mit dem Endoskop abgetragen. Damit kann unter Umständen eine Operation verhindert werden. Voraussetzung ist jedoch, dass tiefere Schichten des Organes noch nicht betroffen sind.
  • Weitung von Engstellen der Speiseröhre und des Darmes (Bougierung): Bei Verengungen der Speiseröhre, die durch eine chronische Entzündung der Speisröhre bedingt sind, kann in einigen Fällen die Engstelle wieder eröffnet werden. Dabei wird ein Ballon in die Engstelle eingebracht und dort aufgepumpt. Aufgrund der Gefahr eines Einrisses des Organs kann dieser Eingriff nicht bei jedem Patienten mit einer Engstelle durchgeführt werden.
  • Stentanlage Ösophagus und Duodenum: Wenn ein vollständiger Verschluß der Ogane droht, kann ein Drahtgeflecht in Form einer Röhre in die betroffene Region eingelegt werden, dass den Verschluß verhindert. Dieses Verfahren wird nur angewandt, wenn eine andere Therapiemöglichkeit nicht mehr besteht.
  • PEG Anlage perkutan in Magen und Duodenum: Kann ein Patient nicht mehr schlucken (z.B. nach einem Schlaganfall oder im Rahmen eines Tumors im Rachenbereich) ist es möglich, im Rahmen einer Magenspiegelung eine Ernährungssonde durch die Bauchdecke zu implantieren. Diese Sonde kann dann zur weiteren Ernährung genutzt werden und hat im Gegensatz zu normalen Magensonden, die über die Nase eingebracht werden, den Vorteil, dass es kein Fremdkörpergefühl im Rachen gibt. Ein Wechsel ist meist erst nach einigen Jahren notwendig; sollte sie nicht mehr gebraucht werden, kann die Sonde jederzeit im Rahmen einer weiteren Magenspiegelung problemlos wieder entfernt werden.

Wie ist der Ablauf der Untersuchung?

Zur Vorbereitung ist es lediglich notwendig, daß der Patient ca. 6 Stunden vor der Untersuchung nichts gegessen hat. Notwendige Medikamente können nach Rücksprache jedoch eingenommen werden. Im Rahmen eines Notfalles ist es möglich, nach Gabe spezieller Medikamente zur Magenentleerung, auch innerhalb von 20 Minuten eine Untersuchung durchzuführen.

Das Gerät ist in der Regel nicht dicker als ein kleiner Finger und kann gut geschluckt werden. Die Untersuchung kann bei vollem Bewußtsein durchgeführt werden und dauert circa 10 Minuten. Aufgrund des Fremdkörpergefühls im Rachen wird dies jedoch nicht von allen Patienten toleriert. In diesem Fall werden Medikamente gespritzt, die einen kurzen Schlaf auslösen.

Während der Untersuchung wird Luft in den Magen geblasen, damit dieser sich aufspannt und alle Wandregionen beurteilt werden können. Wichtig ist es, daß der Patient ruhig liegen bleibt und sich entspannt. Trotz Druckgefühl sollte er nicht versuchen, die Luft hochzurülpsen, da sich dadurch die Untersuchung verlängert. Sollten Sie zu einer geplanten Untersuchung kommen und blutverdünnende Medikamente einnehmen, setzen Sie diese bitte ggf. nach Rücksprache mit Ihrem Hausarzt vorher ab.

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