Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

 Michael Forner

Mi­cha­el For­ner

Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig
Fax: +49 531 595 2090
 Dr. David Sülflow

Dr. Da­vid Sül­f­low

Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig

All­ge­mein­chir­ur­gi­sche Am­bu­lanz

Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig
Fax: +49 531 595 2656

Die Behandlung des Bauchspeicheldrüsenkrebses (Pankreaskarzinom) und seiner Vorstufen stellt einen besonderen Schwerpunkt in unserem Klinikum dar. Eingebunden in das Cancer Center Braunschweig sind wir Pankreaskrebszentrum. Ohne Behandlung hat der Bauchspeicheldrüsenkrebs eine schlechte Prognose. Gelingt durch eine Operation die vollständige Tumorentfernung, ist eine Heilung möglich.

Vorsorge & Prävention

Spezielle Vorsorgeuntersuchungen gibt es nicht. Gutartige und bösartige Erkrankungen kommen vor. Tabakrauch und Alkoholkonsum können die Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) begünstigen.

Ursachen & Symptome

Die Ursachen für die Krebserkrankungen sind noch nicht restlos geklärt. Tabakrauch erhöht nachweislich das Risiko, an einem Pankreaskarzinom zu erkranken. Ein typisches Symptom ist die Gelbverfärbung an den Augen und in der Haut ohne Schmerzen.

Diagnostik

Durch die technische Weiterentwicklung der bildgebenden Untersuchungsverfahren (CT, MRT, Sonografie) werden seit mehreren Jahren vermehrt bestimmte zystische Veränderungen als Zufallsbefund entdeckt, die unter Umständen eine Krebsvorstufe darstellen können. Als Beispiel soll hier die sogenannte IPMN (Intraduktale Papilläre Muzinöse Neoplasie) erwähnt werden. Es handelt sich um zystische Neubildungen, die das Gangsystem der Bauchspeicheldrüse betreffen. Die Beurteilung, ob bei solchen zystischen Veränderungen ein Entartungsrisiko besteht und ggf. eine Operation empfohlen wird, setzt eine große Expertise voraus. Unerlässlich ist eine sehr gute Zusammenarbeit mit den nicht chirurgisch tätigen Kollegen (Gastroenterologie, Röntgeninstitut).

Therapie & Verfahren

Operationen an der Bauchspeicheldrüse gehören zu den größten und schwierigsten Operationen, die in der Bauchhöhle durchgeführt werden können.

Sie sollten daher nur in einem Zentrum mit großer Erfahrung vorgenommen werden. Eine sehr gute Zusammenarbeit mit den anderen Fachdisziplinen ist für einen guten Heilverlauf der Patienten besonders wichtig. Operationen an der Bauchspeicheldrüse stellen einen Schwerpunkt unserer chirurgischen Tätigkeit dar.

Teilentfernung der Bauchspeicheldrüse

Die Operation wird bei nachgewiesenem Krebs, Krebsverdacht oder unter Umständen bei zystischen Krebsvorstufen (z.B. IPMN) durchgeführt.

In jedem Fall findet vor einer Operation die interdisziplinäre Absprache in einer Tumorkonferenz statt.

Ziel

Ziel ist die vollständige chirurgische Entfernung des Tumors. Die Operation ist die einzige Behandlungsform, durch die eine Heilung möglich ist.

Erfolgsaussichten

Aufgrund unserer großen Erfahrungen sind die Erfolgsaussichten gut. Die Operation wird bei uns mit einer sehr geringen Sterblichkeitsrate durchgeführt. Die Lebensqualität nach einer großen Bauchspeicheldrüsenoperation ist voraussichtlich gut.

Grundsätzlich ist die Heilung möglich. Im Einzelfall kann man jedoch nicht vorhersagen, ob die Krebserkrankung wiederkommen kann.

OP-Ablauf

Je nach Sitz des Tumors in der Bauchspeicheldrüse wird ein Teil des Organs entfernt.

Bei Lokalisation des Tumors auf der linken Seite der Bauchspeicheldrüse kann der Eingriff minimal invasiv („Schlüssellochoperation“) erfolgen. Der linke Anteil des Organs (ggf. auch die Milz) wird vom rechten Anteil abgetrennt.

Befindet sich der Tumor im Kopf der Bauchspeicheldrüse, werden über eine Eröffnung der Bauchhöhle Bauchspeicheldrüsenkopf, Zwölffingerdarm, Gallenblase und Gallengang entfernt. anschließend müssen der verbleibende Bauchspeicheldrüsenanteil, Gallengang, Magen und Dünndarm so miteinander verbunden werden, dass eine Nahrungspassage mit Zufluss von Gallenflüssigkeit und Bauchspeichel möglich ist.

Im Allgemeinen erholen sich die Patienten gut. Sie können mit Hilfe rasch aufstehen. Ein früher Kostaufbau wird angestrebt.

Komplikationen

Operationen an der Bauchspeicheldrüse werden in der Regel, auch von älteren Patienten, gut vertragen und überstanden. Sehr wichtig ist nach der Operation während des Krankenhausaufenthaltes eine gute ärztliche Betreuung, damit eventuelle Komplikationen bei diesen überaus großen und komplexen Eingriffen erfolgreich behandelt werden können.

Operationen bei chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Die Krankheitsursache ist häufig Alkoholmissbrauch. Bevor eine Operation erwogen wird, muss der Patient auf den Konsum von Alkohol zeitlebens verzichten

Ziel

Ziel der Operation ist es, die bei der chronischen Entzündung bestehenden Schmerzen erfolgreich zu behandeln.

Erfolgsaussichten

Bei guter Kooperation des Patienten sind die Erfolgsaussichten gut, sodass die Chance auf Schmerzfreiheit besteht.

Ablauf

Es gibt verschiedene operative Verfahren, die allesamt in unserer Klinik mit großer Erfahrung durchgeführt werden können. Häufig besteht das Entzündungsproblem im Kopf der Bauchspeicheldrüse, sodass eine operative Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes infrage kommt. Häufig müssen Zwölffingerdarm und Gallengang ebenfalls entfernt werden. Unter bestimmten Umständen können Zwölffingerdarm und Gallengang erhalten bleiben. Die richtige Entscheidung zu treffen und die technisch schwierige Operation erfolgreich durchzuführen, setzt große Erfahrung und eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den nicht chirurgisch tätigen Kollegen (Gastroenterologie) voraus.

Komplikationen

Die Operation wird in der Regel gut überstanden. Komplikationen nach der Operation sind seltener als nach Krebsoperationen an der Bauchspeicheldrüse, können aber dennoch auftreten. Eine gute ärztliche Betreuung nach der Operation ist sehr wichtig.