Synonyme

 

Zellen (Liquor), Liquorzellen

Anforderungskarte

 

14 Klinische Chemie (Rubrik: Liquor), 16 Mikrobiologie (Material: Liquor, Untersuchungsauftrag: Zellzahl)

Messtage 

 

täglich

Indikation

 

Diagnostik und Verlaufskontrolle entzündlicher Erkrankungen und intrazerebraler Blutungen

Präanalytik

 

Technik der Liquorpunktion siehe Liquorentnahmetechnik

Menge/Material

 

1.0 ml Liquor (lumbal)

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Liquor

ca. 30 Minuten

ca. 1 Stunde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Messverfahren

 

Durchflusszytometrie oder Mikroskopie (Kammerzählung)

Referenzbereich/

Einheit

 

weiblich

männlich

Einheit

Leukozyten

<5*

<5*

/µl

Erythrozyten

<5“

<5“

 

Leukozyten: Neugeborene <11/µl, Frühgeborene <16/µl, Ventrikel-Liquor <2/µl

Die Nachweisgrenze der Durchflusszytometrie beträgt für Erythrozyten 1000/µl

 

 

Interpretation

 

Nach der Entnahme sollte der Liquor innerhalb von 2 Stunden untersucht werden, sonst ist ggf. mit zu niedrigen Zellzahlen zu rechnen. Erythrozyten im Liquor sind entweder artifiziell (durch die Entnahme) oder durch intrazerebrale Blutungen bedingt. Typischerweise ist die Zellzahl im Liquor bei folgenden Erkrankungen (in absteigender Stärke) erhöht zu finden: bakterielle Meningitis, virale Meningitis, Neuroborreliose, Neurotuberkulose, Neurolues, multiple Sklerose, Toxoplasmose, Kryptokokkose und Guilliain-Barre-Syndrom. Tumorerkrankungen des ZNS resultieren ebenfalls häufig in erhöhten Zellzahlen.

Neben der Zellzählung erfolgt eine (semiquantitative) Differenzierung in polymorphkernige Granulozyten (Referenzwert <50%) und mononukleäre Zellen. Die Zellzahl ist ein wichtiger Parameter in der Stufendiagnostik des Liquors. Eine stark erhöhte Granulozytenzahl ist Leitbefund der bakteriellen Meningitis.