Synonyme

 

Vitamin B12, Cobalamin

Anforderungskarte

 

15 Immunologie (Rubrik: Hormone/Vitamine)

Messtage 

 

werktäglich (Mo bis Fr)

Indikation

 

Abklärung einer makrozytären Anämie, chronische Erkrankungen des Magens oder (terminalen) Ileums, V.a. Intrinsic-Faktor-Mangel, erhöhter Vitamin B12 Bedarf

 

Präanalytik

 

Blutentnahme unter jeweils gleichen Bedingungen. Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik. Proben lichtgeschützt einsenden.

 

Menge/Material

 

0.5 ml Serum

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Blut

3 Tage

7 Tage

 

Serum

3 Tage

7 Tage

8 Wochen*

 

 

*nach Angaben der DGKL

 

Messverfahren

 

Chemilumineszenz-Mikropartikel-Intrinsic-Faktor-Assay (CMIA)

Referenzbereich/

Einheit

Alter

weiblich

männlich

Einheit

Erwachsene

187 – 883

187 – 883

pg/ml

 

 

 

 

Interpretation

 

Ein Vitamin B12-Mangel lässt sich ursächlich prinzipiell (i) einer zu geringen Vitamin B12 Zufuhr, (ii) einer Malabsorption oder (iii) einem erhöhten Verbrauch zuordnen. Vitamin B12 wird u.a. zusammen mit Folsäure zur DNA-Synthese benötigt. Ein Mangel kann zu megaloblastärer Anämie, Nervenschädigung und Degeneration des Rückenmarks führen. Schon bei leichtem Vitamin B12-Mangel kann die Myelinscheide beschädigt und eine periphere Neuropathie manifest werden. Neurologische Symptome können dabei vor oder ganz ohne hämatologische Symptome auftreten. Die Nervenschädigung führt ohne Therapie ggf. zur irreversiblen geistigen Behinderung. Ein Intrinsic-Faktor-Mangel (z.B. bei Auto-Antikörpern, Gastritis) resultiert typischerweise in einer megaloblastären Anämie, die als perniziöse Anämie bezeichnet wird. Zu niedrigen Vitamin B12-Konzentrationen kann es bei Eisenmangel, Mangelernährung, strenger veganischer oder vegetarischer Ernährung, während der Schwangerschaft, partieller Gastrektomie, Ileumschädigung, Zöliakie, Einnahme oraler Kontrazeptiva, Darm-Parasitenbefall, bakterieller Fehlbesiedlung des Darmes, Pankreasinsuffizienz, chronischen Leber- und Nierenkrankungen, schwerer Hyperthyreose, Epilepsietherapie und im fortgeschrittenen Alter kommen. Erhöhte Vitamin B12-Konzentrationen werden u.a. bei parenteraler Vitamin B12 Applikation, Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen und myeloproliferativen Erkrankungen gesehen. Bei Vitamin B12 Konzentrationen <300-400 pg/ml von Risikopatienten und bei symptomatischen Patienten sind weiterführende Untersuchungen wie Folsäure, Homocystein, Methylmalonsäure (z.B. im Urin) und Holotranscobalamin (externe Untersuchhungen) indiziert. Holotranscobalamin (aktives Vit. B12) und Methylmalonsäure besitzen eine höhere diagnostische Sensitivität und Spezifität für den Vitamin B12-Status als die Bestimmung von Vitamin B12 selbst, die in einer Unterschätzung des Vitamin B12-Mangels resultieren kann.