Synonyme
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LH (Luteinisierendes Hormon) |
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Anforderungskarte
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15 Immunologie |
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Messtage
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Mo-Fr (außer an Feiertagen) |
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Indikation |
Indikationen bei der Frau: Störung der Ovarialfunktionen, Sterilitätsdiagnostik, Beurteilung von Zyklusstörungen Indikationen beim Mann: Störungen der Hodenfunktionen, primärer Hypogonadismus (z.B. Klinefelter Syndrom) sekundärerer Hypogonadisnus (z.B. hypophysäre Störungen), Androgenresistenz (Androgenrezeptordefekt) |
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Präanalytik
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Blutentnahme unter jeweils gleichen Bedingungen (stehend, sitzend, liegend)Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik |
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Menge/Material
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0.5 ml Serum |
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Probenstabilität
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20-25 °C |
4-8°C |
-20°C |
Serum |
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7 Tage |
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Messverfahren
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CMIA |
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Referenzbereich/Einheit |
Alter |
weiblich |
männlich |
Einheit |
Erwachsene |
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0,57 – 12,07 |
mUI/ml |
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* Alters- und geschlechtsabhängiger Referenzbereich siehe Befundbericht |
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Interpretation
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Wirkung bei der Frau: LH-Anstieg führt zum Eisprung Bei der Frau findet ab der Pubertät etwa alle vier Wochen ein Eisprung statt. Das ist vor allem zwei Botenstoffen zu verdanken: dem luteinisierenden Hormon (LH) und dem follikelstimulierenden Hormon (FSH). Nach der Regelblutung schickt das Gehirn größere Mengen FSH an die Eierstöcke. Dort beginnen dann mehrere Follikel zu reifen. In den Follikeln befinden sich die Eizellen. Während ihrer Reifung setzen die Follikel Östrogen frei. Dieses Hormon sorgt unter anderem dafür, dass die Schleimhaut der Gebärmutter dicker wird. Nur so kann sich ein Embryo in ihr einnisten. Für das Gehirn ist der steigende Östrogenspiegel ein Zeichen dafür, dass es Zeit für den Eisprung ist: Es signalisiert der Hirnanhangsdrüse, vermehrt LH freizusetzen. LH wandert zu den reifenden Follikeln und löst den Eisprung aus: Das größte der gereiften Follikel platzt auf und entlässt dabei die Eizelle. Aus dem geplatzten Follikel entwickelt sich der sogenannte Gelbkörper. Eizelle und Gelbkörper bewegen sich in Richtung Gebärmutter. Auf dem Weg dorthin kann die Eizelle befruchtet werden. Der Gelbkörper setzt Progesteron frei, das sogenannte Gelbkörperhormon. Es signalisiert dem Gehirn, dass der Eisprung stattgefunden hat. Das Gehirn bremst dann die LH-Bildung, sodass der LH-Spiegel wieder absinkt. Wirkung beim Mann: LH fördert die Testosteronbildung Beim Mann sind die Hoden dafür zuständig, Samenzellen zu bilden. Das luteinisierende Hormon (LH) regt bestimmte Zellen in den Hoden dazu an, den Botenstoff Testosteron herstellen. Testosteron sorgt gemeinsam mit dem follikelstimulierenden Hormon (FSH) dafür, dass in den Hoden neue Spermien entstehen und reifen können. Außerdem ist Testosteron für die Entwicklung der männlichen Körpermerkmale wichtig. Dazu zählen nicht nur Penis und Hoden, sondern auch der typisch männliche Körperbau, die ausgeprägte Muskulatur, die tiefere Stimme sowie der Bart. Ein Überschuss an Testosteron ist allerdings nicht zuträglich für den Körper. Deshalb schickt das Gehirn automatisch weniger LH an die Hoden, wenn die Testosteronkonzentration einen bestimmten Wert übersteigt. So verhindert das Gehirn, dass die Hoden zu viel Testosteron bilden und stellt sicher, dass der Hormonhaushalt im Gleichgewicht bleibt.
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