Synonyme

 

Diphenylhydantoin (Präparate-Namen: Zentropil, Phenhydan)

Anforderungskarte

 

15 Immunologie (Rubrik: Medikamente II)

Messtage 

 

täglich

Indikation

 

Therapieüberwachung, Dosisanpassung, V.a. Intoxikation, Compliance-Kontrolle

Präanalytik

 

Blutentnahme möglichst unter jeweils gleichen Bedingungen (stehend, sitzend, liegend)

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik

Probenentnahme frühestens 2 Stunden nach intravenöser bzw. 4 Stunden nach intramuskulärer Gabe und 3 Stunden nach oraler Gabe. Insbesondere bei Retard-Präparaten ist die Probenentnahme gegen Ende eines Applikationsintervalls empfohlen.

 

 

Menge/Material

 

0.5 ml Serum

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Blut

2 Tage*

 

 

Serum

4 Tage

4 Tage

1-2 Monate

 

 

*nach Angaben der DGKL

 

Messverfahren

 

Kinetische Wechselwirkung von Mikropartikeln in Lösung (KIMS)

Referenzbereich/

Einheit

Alter

weiblich

männlich

Einheit

Erwachsene

10-20*

10-20*

µg/ml

 

*Therapeutischer Bereich (Talspiegel)

 

 

 

 

 

Interpretation

 

Phenytoin ist ein Antiepileptikum; Handelsnamen sind Diphenylhydantoin, Epanutin, Phenhydan, Zentropil, Phenytoin und Dilantin. Die biologische Halbwertzeit liegt in einem weiten Bereich von 1-8 Tagen, da eine nicht-lineare Pharmakokinetik (mit enger therapeutischer Breite) besteht. Konzentrationen >20 µg/ml gelten als toxisch und können zu Nystagmus, Schwindel, Ataxie, Psychosen und Krämpfen führen. Eine Verstärkung der toxischen Wirkung durch Verdrängung von Phenytoin aus seiner Eiweißbindung ist möglich (z.B. bei Valproinsäure, Hypoalbuminämie, Hyperbilirubinämie, Urämie). Phenytoin selbst ist auch ein Induktor z.B. des Cytochtom-P-450 Systems, so dass es im Therapieverlauf zu starken und sich ändernden Wechselwirkungen mit vielen Medikamenten kommen kann.