Synonyme

 

Oligoklonales IgG, Liquorprotein-IEF

Anforderungskarte

 

15 Immunologie (Rubrik: Liquor + Serum)

Messtage 

 

mehrfach wöchentlich (nach Bedarf)

Indikation

 

V.a. Entzündungsreaktion im zentralen Nervensystem (ZNS) bzw. intrathekale Synthese von Immunglobulin G, V.a. Encephalomyelitis disseminata (ED, MS)

 

Präanalytik

 

Bitte Liquor und gleichzeitig gewonnenes Blut (Serum) einsenden: Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik und Technik der Liquorpunktion siehe Liquorentnahmetechnik.

 

Menge/Material

 

2.0 ml Serum & 2.0 ml Liquor

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Blut

(11 Tage*)

 

 

Serum

(4 Monate*)

1 Woche

1 Monat

 

Liquor

(1 Tag*)

1 Woche

1 Monat

 

 

*nach Angaben der DGKL für Gesamt-IgG

 

Messverfahren

 

Isoelektrische Fokussierung (IEF)

Referenzbereich/

Einheit

 

weiblich

männlich

Einheit

 

negativ

negativ

entfällt

Positive und grenzwertige Befunde werden soweit erforderlich kommentiert (s.u.).

 

Interpretation

 

Oligoklonale Banden sollten i.d.R. zusammen mit dem Quotientendiagramm angefordert werden, da auch dieses u.a. eine intrathekale IgG-Synthese – wenn auch mit geringerer Empfindlichkeit – anzeigt.

Die Beurteilung der oligoklonalen Banden im Liquor erfolgt immer zusammen mit Serum im Parallelansatz, wobei die Gesamt-IgG-Konzentration jeweils gleich eingestellt ist. Ein positiver Befund entspricht mehr als drei nicht-identischen oligoklonalen Banden im Liquor. Ein bis drei nicht-identische Banden sind i.d.R. grenzwertig zu befunden und mit einer erhöhten Prävalenz zentralnervöser Erkrankungen assoziiert (ca. 10%). Patienten mit akuter oder chronischer Infektion sowie Autoimmunerkrankung des ZNS sind typischerweise positiv für oligoklonale Banden. Auch nach erfolgreicher Therapie und Ausheilung kann ggf. noch jahrelang eine humorale Immunreaktion mit oligoklonalem IgG im ZNS nachweisbar bleiben (z.B. nach Neurosyphilis, Neuroborreliose, etc.). Bei V.a. auf Encephalomyelitis disseminata (Multiple Sklerose) ist ggf. zusätzlich die Durchführung der MRZ-Reaktion (Masern, Röteln, Zoster) indiziert (externe Untersuchung). Monoklonale Gammopathien imponieren häufig als typisches Muster mit identischen monoklonalen Banden in Liquor und Serum und werden entsprechend im Befund kommentiert.