Synonyme
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Handelsnamen Phenobarbital-enthaltender Medikamente: Luminal, Luminetten |
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Anforderungskarte
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15 Immunologie (Rubrik: Medikamente I) |
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Messtage
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täglich |
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Indikation
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Diagnose und Behandlung von Phenobarbital-Überdosierungen, Überwachung einer Phenobarbital-Therapie
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Präanalytik
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Blutentnahme am Ende eines DosierungsintervallsTechnik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik |
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Menge/Material
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0.5 ml Serum |
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Probenstabilität
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20-25 °C |
4-8°C |
-20°C |
Blut |
2 Tage* |
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Serum |
1 Woche |
1 Woche/10 Tage* |
1 Jahr |
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*nach Angaben der DGKL |
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Messverfahren
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Kinetische Wechselwirkung von Mikropartikeln in Lösung (KIMS) |
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Referenzbereich/Einheit |
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weiblich |
männlich |
Einheit |
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15 - 40 |
15 - 40 |
µg/ml |
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Interpretation
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Phenobarbital gehört zur Gruppe der Antiepileptika. Die Eliminations-Halbwertzeit liegt bei 2 bis 6 Tagen (Erwachsene) bzw. 2 bis 3 Tagen (Kinder). Bei Neugeborenen und Frühgeborenen wurden auch längere Halbwertzeiten beobachtet (über 8 Tage). Entsprechend lange dauert es bis sich nach Therapiebeginn bzw. Dosisänderung eine neue Gleichgewichtskonzentration einstellen kann (ca. 5 Halbwertzeiten). Phenobarbital-Konzentrationen >50-60 μg/ml gelten als toxisch. Dabei sind Patienten mit Nierenerkrankungen möglicherweise besonders gefährdet. Langzeitbehandelte Patienten können Serumkonzentrationen ohne größere Nebenwirkungen vertragen, die bei akuter Exposition toxisch wären. Die akute Toxizität wirkt sich hauptsächlich auf das zentrale Nervensystem mit Nystagmus, Schwindel, Ataxie und Atemdepression aus. Eine geringe Anzahl an Patienten entwickelt auch eine Überempfindlichkeit (Exanthem, Fieber, Eosinophilie). Bei einigen Patienten unter Dauerbehandlung kommt es zu Makrozytose, megaloblastischer Anämie und Osteomalazie. Bei einer Kombinationstherapie mit Valproinsäure kann es zu einem Anstieg der Phenobarbitalkonzentration kommen. |