Synonyme

 

Immunglobulin-Leichtketten, freie Leichketten, free light chains, kappa, lambda

Anforderungskarte

 

15 Immunologie (Rubrik: Proteine)

Messtage 

 

Mo – Fr (nicht an Feiertagen)

Indikation

 

Diagnostik von Gammopathien (insbesondere vom Leichtkettentyp), Verlaufsparameter bei bekannten monoklonalen Gammopathien (multiples Myelom, M. Waldenström, primäre Amyloidose, etc.), Nachweis von „Bence-Jones Protein“ im Serum

 

Präanalytik

 

Blutentnahme unter jeweils gleichen Bedingungen (stehend, sitzend, liegend)

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik

 

Menge/Material

 

0.5 ml Serum

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Serum

1 Tag

5 Tage

6 Monate*

 

 

*nur bei einmaligem Auftauen

 

Messverfahren

 

Partikelverstärkte Immunnephelometrie (monoklonale Antikörper)

Referenzbereich/

Einheit

 

weiblich

männlich

Einheit

kappa

6.7 - 22.4

6.7 - 22.4

mg/l

lambda

8.3 - 27.0

8.3 - 27.0

mg/l

kappa/lambda

0.31 - 1.56

0.31 - 1.56

 

 

(Kein spezieller Referenzbereich Niereninsuffizienz verfügbar)

 

Interpretation

 

Erhöhte Serum-Konzentrationen einer Ig-Leichtkette bzw. ein abnormales kappa/lambda-Verhältnis weisen auf eine monoklonale Gammopathie hin: multiples Myelom, Morbus Waldenström, primäre Amyloidose, „Light Chain Deposition Disease“, monoklonale Gammopathien unbekannter Signifikanz (MGUS), Plasmozytom, etc. Die Ig-Leichketten sind insbesondere auch ein empfindlicher und quantitativer Verlaufsparameter bei bekannter monoklonaler Gammopathie. Der Test hat für monklonale Leichtketten eine höhere diagnostische Sensitivität als der Test auf Bence-Jones Protein im Urin. Der (einmalige) Nachweis der Klonalität im Serum erfolgt mit der Immunfixation. Die Bestimmung der Ig-Leichtketten im Urin ist dagegen i.d.R. nicht sinnvoll, da diese eher den Funktionszustand der Niere widerspiegeln und zumindest keine definitive Aussage über die Klonalität der Ig-Leichketten erlauben.

Falls das Ergebnis für die Ig-Leichketten im Serum nicht mit dem klinischen Bild oder anderen Befunden übereinstimmt (z.B. unplausibel niedrige Werte), sollte dies dem Labor zum Ausschluss eines Antigenüberschusses mitgeteilt werden.