Synonyme

 

PCT

Anforderungskarte

 

15 Immunologie (Rubrik: Proteine)

14 Klinische Chemie (ixserv)

Messtage 

 

täglich

Indikation

 

Differenzierung akut bakterieller von nicht-bakterieller Entzündung (z.B. bei Pneumonie, Meningitis), zur Abschätzung des Schweregrades einer bakteriellen Sepsis, Pneumonie oder Pankreatitis, zum Monitoring einer Antibiotikatherapie

 

Präanalytik

 

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik; Hinweis: Unter Therapie mit Biotin-Dosen > 5 mg/Tag sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.

Menge/Material

 

0.5 ml Serum

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C#

Blut

1 Tag/1-2 Tage*

 

 

Serum

1 Tag/4 Stunden*

1 Tag/4 Tage*

3 Monate

 

 

*nach Angaben der DGKL

#nur 1x einfrieren

 

 

 

 

Messverfahren

 

Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)

Referenzbereich/

Einheit

Alter

weiblich

Männlich

Einheit

Erwachsene

<0.5**

<0.5**

ng/ml

 

**Grenzwert (cut off)

 

 

Interpretation

 

PCT-Konzentration >0.5 ng/ml werden typischerweise bei systemischen bakteriellen Infektionen, Sepsis, septischem Schock, Neugeborenen-Sepsis, bakterieller Pneumonie und bakterieller Meningitis gesehen. Bei lokalisierten bakteriellen Infektionen steigen die PCT-Spiegel im Blut selten über 0.1 ng/ml an. Virusinfektionen (auch Chlamydien und Mykoplasmen-Infektionen), chro­nische Entzündungen, Autoimmunerkrankungen und allergische Reaktionen führen i.d.R. nur zu leichten Erhöhungen des PCT. Konzentrationen >2 ng/ml sprechen eher für eine systemische Infektion und Werte >10 ng/ml für eine Sepsis - sind im Einzelfall aber auch ohne Infektion z.B. bei schweren Systemerkrankungen möglich (s.u.). Moderat erhöhte Werte wurden bei Pilzinfektionen (Candida, Aspergil­lus) und schwerer Malaria beobachtet. Die Höhe der PCT-Konzentration korreliert auch mit dem Schweregrad des Krankheits­bildes und der Mortalitätsrate. Nach Abklingen der Entzündungsreaktion norma­lisieren sich die PCT-Werte mit einer Halbwertzeit von 25 bis 30 Stunden, wobei die Halbwertzeit bei schwerer Niereninsuffizienz verlängert sein kann ohne dass es zur Akkumulation von PCT kommt. Hohe PCT-Konzentrationen ohne infektiöse Ursache wurden auch bei schwerer SIRS-Symptomatik, kardiogenem Schock, Multiorganver-sagen, kleinzelligem Bronchialkarzinom, medullärem C-Zell Karzinom [Calcitonin hoch!], nach schwerem Trauma, nach großen chrirurgischem Eingriffen, bei schweren Verbrennungen sowie nach Therapien, die eine Zytokinfreisetzung stimulieren, beobachtet. Für Neugeborene gilt 18 bis 30 Stunden nach Geburt ein Referenzbereich von <21 ng/ml.