Synonyme

 

Anti Nuclear Antibodies, Antinukleäre Antikörper, Zellkern-Autoantikörper

Anforderungskarte

 

15 Immunologie (Rubrik: Immunologie)

Messtage 

 

i.d.R dreimal wöchentlich (Mo,Mi,Fr)

 

Indikation

 

V.a. Kollagenosen (insbesondere SLE, Polymyositis), Autoimmunhepatitiden, (Primäre Biliäre Zirrhose)

Präanalytik

 

Blutentnahme unter jeweils gleichen Bedingungen (stehend, sitzend, liegend)

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik

Menge/Material

 

0.5 ml Serum

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Blut

-

 

 

Serum

1 Tag

7 Tage

1 Monat

 

 

 

 

 

Messverfahren

 

Indirekte Immunfluoreszenz (HEp 2-Zellen)

Referenzbereich/

Einheit

Alter

weiblich

männlich

Einheit

Erwachsene

negativ

negativ

entfällt*

 

 

 

*Grenztiter 1:160

 

Bei einem positiven Befund wird automatisch die Reaktionsstärke (bis zu +++++) und soweit möglich das Fluoreszenzmuster angegeben: homogen, gesprenkelt, nukleolär, zentromer, zytoplasmatisch. Ab einer Reaktionsstärke von ++ wird zusätzlich die Reaktivität der ANA beim Titer von 1:1280 bestimmt.

 

 

 

 

 

 

Interpretation

 

Es werden nur IgG Autoantikörper nachgewiesen. Die höchste diagnostische Sensitivität und Spezifität erreichen die auf anti-dsDNA-Ak beruhenden homogenen Immunfluoreszenzmuster beim Systemischen Lupus Erythematodes (SLE). Für andere Systemerkrankungen hat ein positiver ANA-Befund eine geringe diagnostische Sensitivität und Spezifität, u.a. weil positive ANA-Befunde relativ häufig bei Neoplasien und Infektionskrankheiten (z.B. Infektiöse Mononukleose) gesehen werden. Zur weiteren Differenzierung der Antigenspezifität eines positiven ANA-Befunds bietet sich bei entsprechender Indikation die Untersuchung auf ENA (Autoantikörper gegen extrahierbare nukleäre Antigene) an.

Der Nachweis eines zentromeren Fluoreszenzmusters ist eng an die Definition des sog. CREST-Sysndroms (=Calcinosis cutis, Raynaud-Syndrom, Motilitätsstörungen des Ösophagus, Sklerodaktylie und Teleangieektasien) angebunden. Zytoplasmatische Muster können u.a. auf AMA oder selten Jo-1 Autoantikörper (siehe ENA) hinweisen.