Synonyme

 

Masern Antikörper (Immunglobulin G, Immunglobulin M), anti-Masern (IgG, IgM)

Anforderungskarte

 

15 Immunologie (Rubrik: Virusserologie II)

Messtage 

 

mehrfach wöchentlich nach Bedarf

Indikation

 

V. a. Masern-assoziierte Erkrankung (Enzephalitis, Riesenzell-Pneumonie, Subakut Sklerosierende Panenzephalitis SSPE), Bestimmung des Masern-Immunstatus bzw. -Impferfolges

Präanalytik

 

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik

Menge/Material

 

0.5 ml Serum

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Blut

keine Angabe

 

 

Serum

keine Angabe

3 Tage

>3 Tage

 

 

 

 

 

Messverfahren

 

ELISA

Referenzbereich/

Einheit

Alter

weiblich

männlich

Einheit

Erwachsene

negativ

negativ

entfällt

 

 

 

 

Interpretation

 

Am ersten Tag des Hautausschlags wird bei über der Hälfte der Patienten anti-Masern IgM nachweisbar. Es zeigt eine frische Infektion an und persistiert für etwa 3 Monate. Bei chronisch aktiver Leberentzündung anderer Ursache kann selten Masern-spezifisches IgM auftreten (nicht bei chronischer Hepatitis B). Auch grenzwertige IgM-Ergebnisse können eine Maserninfektion anzeigen und sollten mindestens 7 Tage später mit einer Zweitprobe im Parallelansatz untersucht werden. Eine Serokonversion der Masern IgG Antikörper von negativ nach positiv belegt auch eine frische Infektion, eine erfolgreiche Impfung bzw. die Verabreichung von Hyperimmunglobulin. Isoliert nachweisbare Masern IgG-Antikörper weisen i.d.R. auf eine zurückliegende Masern-Erkrankung hin, ein deutlicher Aktivitätsanstieg kann Ausdruck einer Virusreaktivierung sein. Risikogruppen für schwere Masernerkrankungen sind insbesondere Kinder mit Krebs oder AIDS. Hohe Masern Ak werden bei SSPE in Serum und Liquor (externe Untersuchung) gesehen. Besteht bei negativem IgG-Nachweis dennoch dringender V.a. Virusexposition sollte ggf. mindestens 2-3 Wochen nach der Exposition eine Zweitprobe untersucht werden. Labor-Meldepflicht nach § 7 (Abs. 1, Nr. 30) IfSG besteht für einmalig deutlich erhöhte IgM Ak oder eine deutliche Änderung der Masern IgG Ak zwischen zwei Proben. Die Infektiosität Erkrankter beginnt 5 Tage vor Auftreten des Exanthems und hält bis 4 Tage danach an. Ein Erregernachweis mittels PCR aus BAL, Sputum, EDTA-Blut oder Liquor ist möglich (externe Untersuchungen).