Synonyme
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Cytomegalie-Virus-Antikörper (IgG, IgM), Zytomegalie-Virus-Antikörper (IgG, IgM) |
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Anforderungskarte
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15 Immunologie (Rubrik: Virusserologie) |
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Messtage
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täglich |
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Indikation
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Fieber, Lymphozytose, Lymphadenopathie, leichte Transaminasenerhöhung, Exanthembildung (auch nach Ampicillingabe) insbesondere bei Immunsuppression oder Immundefekt und in der Schwangerschaft. V.a. konnatale CMV-Infektion |
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Präanalytik
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Blutentnahme unter jeweils gleichen Bedingungen (stehend, sitzend, liegend)Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik |
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Menge/Material
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0.5 ml Serum (unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen von > 5 mg/Tag solltedie Probenentnahme mindestens 8 h nach der letzten Applikation erfolgen. |
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Probenstabilität
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20-25 °C |
4-8°C |
-20°C |
Blut |
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2 Wochen |
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Serum |
7 Tage |
4 Wochen |
6 Monate (IgG-Ak) |
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3 Monate (IgM-Ak) |
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Messverfahren
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ElektroChemiLumineszenz-ImmunoAssay (ECLIA) |
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Referenzbereich/Einheit |
Alter |
weiblich |
männlich |
Einheit |
Erwachsene |
negativ |
negativ |
entfällt |
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Proben von Neugeborenen, Nabelschnurblut und prä-Translantationspatienten sind nicht validiert worden. |
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Interpretation
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Ein Anstieg bzw. eine Konversion der CMV-IgG oder auch CMV-IgM Antikörper zur Positivität weisen auf eine bestehende oder kürzlich abgelaufene Infektion hin. Bei Immunsuppression kann eine Antikörperbildung ausbleiben, auch bei Reaktivierungen sind IgM-Antikörper nicht obligat nachweisbar. Positive CMV-IgM Ak können nach einer CMV-Infektion dafür monatelang persistieren und sind für sich alleine kein Beweis einer frischen Infektion. Unspezifisch positive Befunde der CMV-Serologie finden sich ggf. auch bei anderen viralen Erkrankungen. Grenzwertige Ergebnisse sollten innerhalb von 2-3 Wochen kontrolliert werden. Infektionen bei Immunsupprimierten (z.B. HIV) verlaufen ggf. schwer und äußern sich u.a. als Retinitis, Ösophagitis, Pneumonie, Kolitis, Gastritis, Radikulitis, Hepatitis oder Enzephalitis. Infektion, Reinfektion und Reaktivierung sind ebenfalls nach Organtransplantation zu beobachten.Weiterführende Untersuchungen sind die CMV-PCR (siehe unter Einsendekarte 16, „Molekulargenetische Nachweise, PCR“), das CMV-Antigen pp65 (externe Untersuchung) und die Bestimmung der CMV IgG-Avidität (externe Untersuchung). Infektionen bei Schwangeren, insbesondere im 1. Trimenon, können schwerwiegende Folgen haben: 5-20% der Kinder der infizierten Mütter zeigen schwere neurologische Ausfälle mit einer Letalitätsrate von bis zu 30%. Von den nach der Geburt noch asymptomatischen Kindern können auch 0.5-15% in den folgenden Lebensjahren Augen- und Gehörschädigungen sowie Lernschwierigkeiten entwickeln. Die CMV-Infektion gehört zu den häufigsten Infektionen in der Schwangerschaft und ist im Prinzip therapierbar (CMV-Hyperimmunglobulin).Die serologische Diagnostik mit dem Nachweis anti-CMV-IgG und anti-CMV-IgM sollte im 1. Trimenon erfolgen. Falls keine Antikörper vorhanden sind empfiehlt sich eine Kontrolle in der 20. SSW. |