Synonyme
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Na, Sodium |
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Anforderungskarte
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14 Klinische Chemie (Rubrik: Klin.Chemie) |
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Messtage
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täglich |
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Indikation
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V.a. Störungen des Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts: Niereninsuffizienz, Exsikkose, chronische Diarrhoe, Diuretika-Therapie, renal-tubuläre Azidose, Polyurie, Polydipsie, etc., V.a. Nebennierenrindeninsuffizienz
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Präanalytik
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Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik |
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Menge/Material
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0.5 ml Heparinplasma |
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Probenstabilität
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20-25 °C |
4-8°C |
-20°C |
Blut |
4 Tage* |
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Heparinplasma |
2 Wochen* |
2 Wochen* |
stabil/1 Jahr* |
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*nach Angaben der DGKL |
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Messverfahren
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Ionenselektive Elektrode (ISE) |
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Referenzbereich/Einheit |
Alter |
weiblich |
männlich |
Einheit |
Erwachsene |
136 – 145 |
136 - 145 |
mmol/l |
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Alters- und geschlechtsabhängiger Referenzbereich bei Kindern siehe Befundbericht
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Interpretation
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Natrium ist zu etwa 98% im Extrazellulärraum lokalisiert und ein wesentlicher Faktor für die Osmolalität. Hohe Natriumkonzentrationen bei Volumenmangel werden bei chronischen Diarrhoen, mangelnder Flüssigkeitszufuhr, osmotischer Diurese und Diabetes insipidus gesehen. Bei übermäßiger Zufuhr hypertoner Kochsalzlösungen und beim primären Hyperaldosteronismus kann eine Hypernatriämie auch zusammen mit einer Hypervolämie auftreten. Die Hyponatriämie ist häufiger als die Hypernatriämie, u.a. weil die mittlere Natriumkonzentration hospitalisierter Patienten etwa 5 mmol/l niedriger als diejenige von Gesunden ist („sick cell syndrome“). Verminderte Na-Werte mit Hypervolämie treten u.a. bei Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen sowie Hypothyreose und inadäquater ADH-Sekretion (SIADH) auf. Ein gleichzeitiger Volumenmangel kann Folge chronischen Erbrechens, chronischer Durchfälle, chronischer interstitieller Nephritis, einer Nebenniereninsuffizienz (M. Addison) oder eines Diuretika-Abusus sein. Klinische Symptome einer schweren Hypernatriämie sind Polyurie, Polydipsie, Eintrübung und bei Kindern ggf. auch Erbrechen, Fieber, forcierte Atmung und neurologische Symptome. Eine akute Hypernatriämie hat eine hohe Mortalität, weil es zur Schrumpfung von Hirnzellen kommen kann. Eine sich schnell entwickelnde Hyponatriämie kann ebenfalls schwere Symptome wie Erbrechen, Hypothermie, Krämpfe bis hin zum Koma („Hirnödem“) hervorrufen. Eine sich langsam entwickelnde Hyponatriämie erscheint dagegen i.d.R. symptomlos. Bei Konzentrationen <120 mmol/l können aber bereits Krampfanfälle und Koma auftreten. Eine Pseudohypo-naträmie kann bei lipämischen Proben aufgrund einer Flüssigkeitsverlagerung beobachtet werden |