Synonyme
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Harnsediment |
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Anforderungskarte
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14 Klinische Chemie (Rubrik: Urin) |
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Messtage
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täglich |
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Indikation
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I.d.R. nur bei auffälligem Urinstatus indiziert (Anforderung durch das Labor), ansonsten nur bei besonderer Indikation
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Präanalytik
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Technik der Urinsammlung siehe Anleitung zur Uringewinnung. (Spontanurin ist aufgrund der geringeren Standzeit und Konzentration weniger geeignet als Morgenurin) |
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Menge/Material
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10 ml ersten Morgenurin (als Mittelstrahlurin) |
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Probenstabilität
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20-25 °C |
4-8°C |
-20°C |
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Urin |
<1 - 2 Stunden |
<1 - 2 Stunden |
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Messverfahren
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Mikroskopische Untersuchung |
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Referenzbereich/Einheit |
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Einheit |
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Leukozyten |
0 - 4 |
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pro Blickfeld* |
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Erythrozyten |
0 - 4 |
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pro Blickfeld* |
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Bakterien |
negativ |
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Salze |
negativ |
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*bei 400facher Vergrößerung (10x40) |
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Hefen |
negativ |
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Weitere Angaben soweit vorhanden: |
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Schleim, Epithelien, Rundepithelien, hyaline Zylinder, granulierte Zylinder, Erythrozytenzylinder, Sonstiges (Trichomonaden, dysmorphe Eryhtrozyten, etc.) |
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Interpretation
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Lange Standzeiten des Urins vor der Mikroskopie bewirken ggf. einen Zerfall von Leukozyten, Erythrozyten und Zylindern und die Vermehrung von Bakterien. Eine Leukozyturie gilt als Leitbefund für Infektionen der ableitenden Harnwege (Harnwegs-infekt, Pyelonephritis) und kann - insbesondere bei gleichzeitigem Nachweis von Bakterien im Sediment und Nitrit im Urin-Streifentest - eine Indikation für das Anlegen einer Kultur sein. Eine sterile Leukozyturie ist typisch für eine Urogenitaltuberkulose. Erythrozyten- und andere Zylinder sowie dysmorphe Erythrozyten sind Ausdruck einer tubulären Dysfunktion z.B. bei Glomerulonephritis. Ansonsten ist die reproduzierbare, isolierte Erythroztyurie einer der häufigsten Laborbefunde ohne (nachweisbaren) Krankheitswert und seltener Ausdruck eines Traumas oder anatomischen Anomalie der ableitenden Harnwege, eines Nierensteinleidens oder auch eines Nierentumors. Der Nachweis von Salzkristallen hat abgesehen von Zystinkristallen bei Zystinurie keine wesentliche diagnostische Bedeutung. Der (wiederholte) Nachweis von Hefen sollte bei klinischem Verdacht auf Infektion mittels quantitativer Urinkultur abgeklärt werden. |
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