Synonyme

 

Thyreoidea-stimulierendes Hormon

Anforderungskarte

 

14 Klinische Chemie (Rubrik: Klin.Chemie/Immunologie) oder 15 Immunologie (Rubrik: Hormone/Vitamine)

Messtage 

 

täglich

Indikation

 

Bewertung des Schilddrüsenstatus, Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen, vor der Gabe von jodhaltigen Medikamenten, Kontrastmitteln bzw. Desinfektionsmittel (bei der Schleimhautdesinfektion)

 

Präanalytik

 

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik; Entnahme frühestens 24 Stunden nach Einnahme von Schilddrüsenhormonpräparaten; unter Therapie mit Biotin-Dosen > 5 mg/Tag sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.

Menge/Material

 

0.5 ml Heparinplasma (Karte 14) bzw. 0.5 ml Serum (Karte 15)

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C#

Blut

1 Woche*

 

 

Heparinplasma/Serum

1 Tag/4 Tage*

1 Woche

1 Monat/3 Monate*

 

 

*nach Angaben der DGKL

#nur 1x einfrieren

Messverfahren

 

ElektroChemiLumineszenz-ImmunoAssay (ECLIA)

Referenzbereich/

Einheit

Alter

weiblich

männlich

Einheit

Erwachsene

0.27 – 4.20

0.27 – 4.20

µIU/ml

Erhöhte Prävalenz latenter Hypothyreosen bei wiederholt nachweisbarem TSH-Konzentrationen 2.5-4.2 µIU/ml

Alters- und geschlechtsabhängiger Referenzbereich bei Kindern siehe Befundbericht

Hinweis: Bei TSH-Werten <0.005 bzw. >5 µIU/ml wird automatisch fT4 und fT3 nachgefordert.

 

Interpretation

 

Mit seiner Nachweisgrenze (NWG) von 0.005 µIU/ml trägt der Test zur Differenzierung zwischen primärer Hyperthyreose und TSH-Erniedrigung infolge nicht thyreoidaler Erkrankung bei. Erhöhte TSH-Werte sind typisch für eine primäre Hypothyreose, ggf. Medikament-induziert (Chlorpromazin, Cimetidin, Clomifen, Domperidon, Carbamaze-pin, Theophyllin, Thyreostatika, Jodid in hohen Dosen, Metoclopramid, Sulprid, etc.) und sind selten durch ein Makro-TSH, eine Schilddrüsenhormonresistenz  oder TSH-produzierende Hypophysentumoren bedingt. Eine TSH Verminderung wird bei primärer Hyperthyreose (meistens: TSH<NWG), ggf. bei Einnahme von Medikamenten (L-Dopa, Metergolin, Heparin, Morphin, Schilddrüsenhormone, Somatostatin, Glucocorticoide, etc.) und seltener bei erhöhtem Hirndruck und Hypophysen-/Hypothalamus-Störungen gesehen. Diskrepante Befunde zwischen der TSH-Konzentration und fT3/fT4-Konzentrationen können u.a. folgende Ursache haben: TSH erniedrigt, fT3 und fT4 normal: latente Hyperthyreose oder Krankheits-induziert (fT3 u. fT4 ggf. auch vermindert); TSH erhöht, fT3 und fT4 normal: latente Hypothyreose; TSH erhöht, fT3 und fT4 erhöht: TSH-produzierendes Hypophysenadenom. Spezielle Fragestellungen ergeben sich bei kongenitaler Hypothyreose, Schwangerschaft, Lithiumtherapie, Sunitinibtherapie und Amiodarontherapie. Bei unklaren Konstellationen kann ein TRH-Stimulationstest durchgeführt bzw. TSH-Rezeptor Ak, Mikrosomale Ak und Thyreoglobulin Ak bestimmt werden. Zur Verlaufskontrolle bei Schilddrüsenkarzinom ist die Bestimmung von Thyreoglobulin geeignet, bei C-Zellkarzinomen der Schilddrüse ist die Messung von Calcitonin indiziert (externe Untersuchung).