Synonyme

 

K, Potassium

Anforderungskarte

 

14 Klinische Chemie

Messtage 

 

täglich

Indikation

 

Überwachung des Elektrolythaushalts, Herzrhythmusstörungen, Diuretika-Therapie, Hypertonie, Niereninsuffizienz, V.a. Laxantienabusus, Diarrhoe, chronisches Erbrechen, Störungen des Säure-Basen-Haushalts

 

Präanalytik

 

Blutentnahme unter jeweils gleichen Bedingungen (stehend, sitzend, liegend)

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik

Hinweis: Lange Stauzeiten (> 60 s), verlängerte Transportzeiten (in vitro Hämolyse) und Kontamination mit Kalium-EDTA führen typischerweise zu erhöhten Werten!

 

Menge/Material

 

0.5 ml Heparinplasma

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Blut

1-16 Stunden*

 

 

Heparinplasma

2/6* Wochen

2/6* Wochen

1 Jahr*

 

 

*nach Angaben der DGKL

 

Messverfahren

 

Ionenselektive Elektrode (ISE)

Referenzbereich/

Einheit

Alter

weiblich

männlich

Einheit

Erwachsene*

3.4 – 4.5

3.4 – 4.5

mmol/l

*Hinweis: Referenzbereich für Serum 3.5-5.1 mmol/l

 

 

Interpretation

 

Störungen der Kaliumhomöostase treten auf bei inadäquater Kalium Zufuhr, erhöhter Ausscheidung oder Umverteilung zwischen Intrazellulärraum und Extrazellulärraum z.B. infolge von Störungen des Säure-Basen-Haushaltes auf. Hyper- und Hypokaliämie können mit Muskelschwäche und Herzfunktionsstörungen einhergehen. Bei ausgeprägter Hypokaliämie kann sich eine Muskelschwäche bis hin zum paralytischen Ileus und peripheren Lähmungserscheinungen und bei Hyperkaliämie im Extremfall ein Herzstillstand (Kardioplegie) entwickeln.

Eine Hyperkaliämie wird u.a. bei Niereninsuffizienz, Muskeltrauma, Rhabdomyolyse, unter verschiedenen Medikamenten (siehe Fachinformationen) und bei Nebennierenrindeninsuffizienz gesehen. Eine Hypokaliämie wird bei Stress (z.B. nach Herzinfarkt), schwerer Diarrhoe, unter verschiedenen Medikamenten (siehe Fachinformationen), bei Hypomagnesiämie, renal tubulärer Azidose (Typ I-III), Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) und Lakritz-Abusus gesehen. Ein Normokaliämie schließt ein Conn-Syndrom nicht aus. Weiterführende Labor-Untersuchungen sind hier ggf. die Kaliumausscheidung im Urin und der Aldosteron-Renin Quotient (externe Untersuchung).