Synonyme

 

Iron, Fe

Anforderungskarte

 

14 Klinische Chemie (Rubrik: Klinische Chemie)

Messtage 

 

täglich

Indikation

 

V.a. akute Eisenintoxikation, V.a. Hämochromatose, Parameter zur Berechnung der Transferrin-Sättigung

 

 

Präanalytik

 

Die Proben sollten morgens am nüchternen Patienten entnommen werden

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik

Menge/Material

 

0.5 ml Heparinplasma

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

4-8°C

-20°C

Blut

1 Stunde

 

 

Heparinplasma

7 Tage

3 Wochen

Mehrere Jahre

 

 

 

 

Messverfahren

 

Photometrie

Referenzbereich/

Einheit

Alter

weiblich

männlich

Einheit

Erwachsene

33 – 193

33 - 193

µg/dl

Alters- und geschlechtsabhängiger Referenzbereich von Kindern siehe Befundbericht

 

 

 

 

 

Interpretation

 

Die Eisen-Bestimmung ist für die Diagnostik der Eisenmangelanämie ungeeignet und sollte durch Ferritin ersetzt werden. Eisen kann zusammen mit Transferrin zur Berechnung der Transferrin-Sättigung (totale Eisenbindungskapazität, TEBK) herangezogen werden. Die Eisen-Konzentration (und TEBK) ist u.a. ernährungsabhängig sowie im Tagesverlauf und von Tag-zu-Tag erheblichen Schwankungen unterworfen. Bei hohen Ferritinkonzentrationen > 1200 μg/L gilt die Annahme, dass Serumeisen fast vollständig an Transferrin gebunden ist, nicht mehr. Daher sollten solche Eisenergebnisse nicht zur Berechnung der Totalen Eisenbindungskapazität (TEBK) oder prozentualen Transferrinsättigung herangezogen werden.

Erhöhte Eisenwerte können bei Leberparenchymschäden, Leukämien, Porphyrien, hämolytischer Anämie (z.B. Thalassämie), nach gehäuften Bluttransfusionen, bei Eisentherapie, Bleivergiftung, Cisplatin-Therapie und Hämochromatose beobachtet werden. Unklare Erhöhungen der Eisenkonzentration sollten Anlass zu einer Hämochromatose Diagnostik geben.

Niedrige Eisenkonzentrationen können bei Malnutrition, Malabsorption, chronischem Blutverlust, Zuständen mit niedrigem Transferrin oder erhöhtem Eisenbedarf sowie bei Zuständen mit Eisenverteilungsstörung (akute Infekte, chronische entzündliche Prozesse, Neoplasien, Urämie) auftreten.