Synonyme

 

Borrelia burgdorferi-Ak, Borrelien-Antikörper (Immunglobulin G, Immunglobulin M)

Anforderungskarte

 

15 Immunologie

Messtage 

 

Dreimal wöchentlich (i.d.R. Mo, Mi und Fr)

Indikation

 

Abklärung Borreliose-verdächtiger Krankheitsbilder hervorgerufen durch Borrelia burgdorferi sensu lato: (Lyme-)Arthritis, Karditis, Bannwarth-Syndrom, Acrodermatitis chronica atrophicans, Erythema chronicum migrans.
Hinweis: Die Borreliose ist primär eine klinische Verdachtsdiagnose, die ggf. durch die Anamnese und die Labordiagnostik gestützt werden kann.

Bei V.a. Neuroborreliose siehe Borrelien Ak im Liquor

 

 

Präanalytik

 

Technik der Venenpunktion siehe Blutentnahmetechnik

Menge/Material

 

0.5 ml Serum

Probenstabilität

 

 

20-25 °C

2-8°C

-20°C

Blut

-

-

-

Serum

-

2 Wochen

>2 Wochen

 

 

 

Messverfahren

 

Enzymimmunoassay (EIA), Immunoblot

Referenzbereich/

Einheit

 

weiblich

männlich

Einheit

Borrelien Ak IgG

negativ

negativ

entfällt

Borrelien Ak IgM

negativ

negativ

entfällt

 

 

 

 

Die Borrelien-Serologie wird als Stufendiagnostik durchgeführt. Suchtest ist jeweils ein B.burgdorferi IgG-EIA und ein IgM-EIA. Bei grenzwertigem und positivem Ergebnis im EIA wird die Spezifität der Antikörper jeweils mittels IgG- bzw. IgM-Immunoblot bestätigt. Die Gesamtbefundung des Immunoblots erfolgt dann jeweils als "negativ", "grenzwertig" oder "positiv" und beruht auf der Beurteilung der Antikörperspezifitäten gegenüber den Antigenen p100, VlsE, p58, p41, p39,  OspA, OspC (B.s.s., B.afz., B.gar., B.spiel.) und p18 (B.s.s., B.afz., B.gar.1, B.gar.2, B.spiel.), die im Befund mit ausgegeben werden.

 

 

Interpretation

 

Besonders in den frühen Stadien der Borrelieninfektion schließt eine negative Serologie das Vorliegen einer Borreliose in keiner Weise aus. Das Erythema migrans ist in ca. 50% der Fälle seronegativ. Ein positiver IgM-Nachweis ist ggf. ein wichtiger Hinweis auf ein akutes Krankheitsgeschehen. Trotz klinisch manifester Borreliose kann dieser Test jedoch auch negativ ausfallen. Andererseits kann ein Ak-Nachweis lediglich Ausdruck einer zurückliegenden, ausreichend behandelten bzw. spontan ausgeheilten Borrelien-Infektion sein. IgM-Ak können z.T. sehr lange persistieren. Insbesondere isolierte IgM-Ak-Befunde ohne gleichzeitig nachweisbare IgG-Ak sprechen eher gegen als für eine Borrelieninfektion. Ein positiver Ak-Befund spricht nur in Zusammenhang mit entsprechenden klinischen Befunden für eine Borreliose. Eine Therapie ist daher nur bei Vorliegen von entsprechenden klinischen Symptomen indiziert. Andererseits ist in späten Stadien der Borrelieninfektion in aller Regel (>99%) der Nachweis Borrelien-spezifischer IgG-Antikörper möglich.