Synonyme:                 Dabigatranexilat

 

Anforderungskarte:  12 Spezial Gerinnung S1

 

Messtage:                  Mo – Fr von 8.00-15.00 Uhr

                                    Außerhalb der Routinezeit bei Notfällen nach tel. Rücksprache

 

Indikation:                  Überwachung der Antikoaglation mittels Dabigatran, besonders

                                    Bei Verdacht einer Überdosierung. Es gibt bislang kein Antidot.

                                    Dabigatran kann sehr gut dialysiert werden.

 

Präanalytik:               Technik der Venenpunktion siehe Präanalytik Handbuch

                                    Blutabnahmen nach 2-3 h nach Gabe ergeben die Spitzenkonzentrationen und vor der Gabe den Talspiegel.

                                    Spitzenkonzentrationen repräsentieren die toxische Konzentration.

                                    Talkonzentrationen repräsentieren die Wirkstoffkonzentration.

 

                                    Besonders bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei Komedikaton

                                    von z.B. Dronedaron kann es zu deutlichen Konzentrationssteigerung

                                    kommen. Näheres, besonders zu Komedikation kann aus den Em-

                                    pfehlungen der European-Heart-Rhythm-Association (EHRA) entnommen werden.

 

Menge/Material:        1-3 ml Citratblut (Citratblut: 1 Teil Na-Citratlösung und 9 Teile Blut nach

                                    der Abnahme sofort mischen – ohne Schaumbildung)

 

Probenstabilität:       Citratplasma sollte innerhalb folgender Zeitspannen gemessen werden:

 

 Ikterische , hämolysierte , lipämische Plasmen sind zu verwerfen.

 

Messverfahren:         Coagulometrische Methode der Firma Hyphen, Hemoclot®Thrombin-

                                    Inhibitor-Test auf dem Gerät BCS XP der Firma Siemens.

 

 

Referenzbereich/    

Einheit:               

 Die Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Datenbasis zu Dabigatran erweitert sich ständig. Bitte beachten Sie zusätzlich zu den hier aufgeführten Empfehlungen in jedem Fall auch die aktuellen Fach-INFO bzw. weitere Informationen des Herstellers.

                                

                                    Empfehlungen der Firma Boehringer Ingelheim zu Wirkstoffkonzentra-

                                    tionen:

 

                                    Indikation                       Durchschnittl.Cmax,ss          Durchschnittl.Ctrough,ss

                                          (Dosis und Verab-                     (Perzentilbereich 25-75)                       (Perzentilbereich 25-75)

                                                      reichungsschema)                  (~ 2 h nach Einnahme; ng/ml)           ( ~ 10-16 h nach Einnahme; ng/ml)

 

                                                      pVTEp (220mg 1xtgl.)    71 (35 -162)                              22 (13 – 36)

                                          

                                           VHF (150 mg 2xtgl.)       175 (117- 275)                          91 ( 61 – 143)

 

                                           VHF (110 mg 2xtgl.)       126 ( 85-200)                            65 ( 43 – 102)

 

                                    Legende: pVTEp = primäre VTE Prävention nach Hüft- und Kniegelenkersatz; VHF= Schlaganfallpräven-

                                                     tation bei Vorhofflimmern; ss= steady state

 

Interpretation:           Dabigatran beeinflusst sowohl , TZ, aPTT und Quick, jedoch lassen sich

                                   diese nicht zur Therapieüberwachung nutzen.

                                   INR→ steigt bei zunehmenden Dabigatranspiegel nur gering an

                                   aPTT→ Die aPTT nimmt zwar mit höheren Dabigatranspiegeln zu, da

                                   die Kurve jedoch mit zunehmenden Dabigatranspiegeln abflacht, ist vor

                                   allem bei höheren Dabigatranspiegeln keine verwertbare Korrelation zur

                                   aPTT gegeben.

Ein im Talspiegel gemessener Wert der aPTT> 80 Sekunden weist auf ein erhöhtes Blutungsrisiko hin.

TZ→mit der TZ beurteilt man direkt die Aktivität von Thrombin, sie ist daher ein direktes Maß für die Aktivität von direkten Thrombininhibitoren. Die TZ kann nur als sensitiver Test für geringe bis normale Dabigatran-Spiegel dienen.

Eine normale Thrombinzeit ist ein Hinweis auf die Abwesenheit einer klinisch relevanten antikoagulatorischen Wirkung von Dabigatran.                                  

 

                                   Eine Beurteilung des Messwertes ist nur möglich, wenn genaue Angaben über

                                         Präparat sowie Dosierung und Zeitpunkt der letzen Applikation gemacht werden.

                                   Validation und Interpretation erfolgt durch diensthabenden Hämo-

                                   staseologen Dr.Eberl.

 

Literatur/Quelle der Refernzbereiche:

  1. Packungsbeilage HEMOCLOT®Thrombin Inhibitors Firma Hyphen BioMed
  2. Empfehlungen Firma Boehringer Ingelheim