Patientengesteuerte Schmerztherapie mittels PCA-Pumpe

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Schmerzlosigkeit, griechisch Analgesie, ist ein grundlegendes Bedürfnis von Menschen. Methoden, der Schmerzbekämpfung sind deshalb so alt wie die Menschheit selber.
Besonders wichtig ist dabei die richtige Dosierung und zeitliche Anwendung der Schmerzmittel. Dieses gilt insbesondere bei der sogenannten patientengesteuerten Schmerztherapie / Analgesie (engl. Patient-controlled analgesia, PCA), in deren Rahmen sich die Patienten ein Schmerzmittel beim Eintreten der Schmerzen selbst verabreichen.

Bei welchen Krankheitsbildern ist das Behandlungsverfahren geeignet?

  • nach sehr schmerzhaften Operationen
  • bei chronischen Schmerzen
  • bei Tumorschmerzen

Welche Ziele hat die Behandlung?

Bei Schmerztherapien mit starken Medikamenten (Opioiden etc.), z.B. nach sehr schmerzhaften Operationen oder bei chronischen Schmerzen und Tumoren, kommt die „PCA-Pumpe“, umgangssprachlich auch als „Schmerzpumpe“ genannt, zum Einsatz.
Diese ermöglicht dem Patienten eine individuelle, auf seine Bedürfnisse angepasste intravenöse Schmerzmittelzufuhr auf Knopfdruck, ohne das medizinisches Fachpersonal dafür notwendig ist.
Für den Patienten bedeutet dieses ein hohes Maß an Unabhängigkeit, da er bei Eintritt von Schmerzen nicht auf die Behandlung warten muss.
Durch vorab vorgenommene Einstellungen in der Pumpe wird zudem die Gefahr von Über- oder Unterdosierungen verhindert.

Wie ist der Ablauf der Behandlung?

Mit Hilfe einer mikroprozessorgesteuerten Infusionspumpe wird eine festgelegte Dosis Schmerzmittel mittels einer mechanischen Förderapparatur aus einem Vorratsbehälter druch eine Infusionsleitung gepumpt.
Über eine intravenöse Kanüle wird der Wirkstoff in den Blutkreislauf eingeleitet, sobald der Patient den sogenannten „Bolusknopf“ drückt und die definierten Grenzwerte nicht überschritten werden.

  • Als erstes wird die Menge des Schmerzmittels festgelegt, mit der in kürzester Zeit die bestmögliche Linderung erreicht wird. Diese definierte Menge wird als „Bolus“ bezeichnet.
  • Weiterhin wird der Zeitraum definiert, in der kein neuer Bolus abgegeben werden kann.
  • Ebenso wird eine Sicherheitsgrenze in Form einer Maximaldosis bestimmt.
  • Die mikroprozessorgesteuerte Infusionspumpe selber besteht aus mehreren Bauteilen. Drückt der Patient bei Schmerzen den  sogenannten „Bolusknopf“, wird mittels einer mechanischen Förderapparatur die festgelegte Dosis aus einem Vorratsbehälter in eine Infusionsleitung gepumpt und dann über eine intravenöse Kanüle in den Blutkreislauf eingeleitet.

Neben der oben beschriebenen intravenösen PCA gibt es noch folgende weiteren Anwendungsbereiche:

  • Patientenkontrollierte Epiduralanalgesie (PCEA). Hierbei wird ein Lokalanästhetikum epidural bzw. rückenmarknah über eine Pumpe kontinuierlich zugeführt.
  • Patientenkontrollierte Regionalanästhesie (PCRA). Sie ähnelt der PCEA, nur der Ort variiert und dient der lokalen Nervenblockade.
  • Nicht-invasive transdermale PCA. Der Name leitet sich vom physikalischen Verfahren der Transdermalen Iontopherese ab, bei dem mittels schwachen Gleichstroms ein Wirkstoff durch die Haut transportiert wird. In der Praxis kann über ein kleines elektronisches System, das auf die Haut geklebt wird, per Knopfdruck so z.B. das Opioid Fentanyl verabreicht werden.