Kinderurologie

 Dr. Andrea Schmedding

Dr. An­drea Schmed­ding

Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig
Fax: +49 531 595 2934

Beim Wasserlassen zieht sich die Harnblase zusammen, um den Urin durch die Harnröhre nach außen fließen zu lassen. Dabei verhindert ein komplizierter Ventilmechanismus, dass der Urin aus der Harnblase zurück in die Harnleiter und bis zu den Nieren steigt. Wenn dieser Mechanismus nicht funktioniert, sprechen wir von einem Vesikoureterorenaler Reflux, kurz: VUR. Durch diesen angeborenen Reflux kann aus einer einfachen Blasenentzündung rasch eine fieberhafter Nierenbeckenentzündung werden. Langfristig können solche Infektionen die Funktion der Nieren beeinträchtigen.

Bei manchen kleinen Patienten heilt ein VUR im Verlauf der körperlichen Entwicklung aus. Meist aber ist eine medikamentöse Behandlung erforderlich, um den Harn keimfrei zu halten und das Kind vor weiteren Harnwegsinfektionen zu schützen. Bei manchen Patienten muss der Reflux operativ saniert werden. Dabei gibt es zwei OP-Möglichkeiten: ohne sichtbare Narben über die Harnröhre oder über einen kleinen Unterbauchschnitt. In Ausnahmefällen sind auch OP-Techniken mit der Mini-Kamera möglich. Welches Verfahren geeignet ist, müssen wir anhand der individuellen Befunde bei jedem Kind klären.

Ursachen & Symptome

Urologische Erkrankungen bei Kindern sind häufig: Harnwegsinfekte oder Fehlbildungen an Niere, Harnleiter oder der Blase werden behandelt. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Pädiatrie und der Radiologie untersuchen wir die Kinder und bieten einen individuellen Therapieplan an. Häufige Probleme wie eine Phimose (Vorhautenge) oder ein Hodenhochstand können ambulant operiert werden. Fehlbildungen der männlichen Harnröhre (Hypospadie) werden stationär (5-7 Tage) behandelt. Viele dieser Eingriffe kann minimalinvasiv durchgeführt werden.

  • Phimosen (Vorhautenge)
  • Hodenhochstand
  • Angeborene Leistenbrüche oder Wasserbrüche
  • Varikozele (Hoden-Krampfadern)
  • Hypospadie, Epispadie (Harnröhrenspaltung)
  • Nieren-, Harnleiter- und Harnröhrenoperationen (z.B. Hypospadie, Doppelniere, Megaureter)
  • Minimalinvasive Harnleiter-Unterspritzung oder Neueinpflanzung
  • Nephrektomie (Entfernung funktionsloser Niere) oder Nieren-Teilentfernung, minimalinvasiv

Diagnostik

  • Sonographie (Ultraschall)
  • MRT (Magnetresonanz)
  • ING (szintigrafische Nieren-Untersuchung)

Nachsorge & Rehabilitation

In der Regel werden die operierten Kinder nach dem stat. Aufenthalt von ihrem Kinderarzt nachuntersucht. Häufig schauen wir uns die Kinder im Verlauf nach 6 Wochen oder 3 Monaten in der Ambulanz an, um das postoperative Ergebnis beurteilen zu können und die weiteren Kontroll-Termine festlegen zu können.

Wichtige Hinweise

Nach einer Nierenoperation oder bei einer Einschränkung der Nierenfunktion sind regelmäßige Kontrollen auch des Blutdruckes beim Kinderarzt oder bei einem Kindernephrologen notwendig.