Arbeitsmedizin

Das Institut für Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Umwelt am Städtischen Klinikum ist als betrieblicher und überbetrieblicher Dienst für die arbeitsmedizinische Betreuung von ca. 12.000 Beschäftigten unterschiedlicher kommunaler Betriebe in der Region Braunschweig tätig und deckt das ganze Spektrum der arbeitsmedizinischen und betriebsärztlichen Weiterbildungsinhalte ab.

Weiterbildungsziel

Ziel der Weiterbildung im Gebiet Arbeitsmedizin ist die Erlangung der Facharztkompetenz nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte sowie des Weiterbildungskurses.

Weiterbildungszeit

60 Monate bei einem Weiterbildungsermächtigten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1, davon

  • 24 Monate im Gebiet Innere Medizin und/oder Allgemeinmedizin
  • 36 Monate Arbeitsmedizin, davon können bis zu
    • 12 Monate in anderen Gebieten angerechnet werden
  • 360 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 5 Abs. 9 in Arbeitsmedizin, die während der 60 Monate Weiterbildung erfolgen sollen

Weiterbildungsinhalt

Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in

  • der Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsstörungen und Berufskrankheiten sowie der auslösenden Noxen
  • Arbeitsplatzbeurteilung / Gefährdungsbeurteilung
  • Epidemiologie, Statistik und Dokumentation
  • der Gesundheitsberatung
  • der betrieblichen Gesundheitsförderung einschließlich der individuellen und gruppenbezogenen Schulung
  • der Beratung und Planung in Fragen des technischen, organisatorischen und personenbezogenen Arbeits- und Gesundheitsschutzes
  • der Unfallverhütung und Arbeitssicherheit
  • der Organisation und Sicherstellung der Ersten Hilfe und notfallmedizinischen Versorgung am Arbeitsplatz
  • der Mitwirkung bei medizinischer, beruflicher und sozialer Rehabilitation
  • der betrieblichen Wiedereingliederung und dem Einsatz chronisch Kranker und schutzbedürftiger Personen am Arbeitsplatz
  • der Bewertung von Leistungsfähigkeit, Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit, Belastbarkeit und Einsatzfähigkeit einschließlich der Arbeitsphysiologie und Ergonomie
  • der Arbeits- und Umwelthygiene einschließlich der arbeitsmedizinischen und umweltmedizinischen Toxikologie
  • der Arbeits- und Organisationspsychologie einschließlich psychosozialer Aspekte
  • der arbeitsmedizinischen Bewertung psychischer Belastung und Beanspruchung
  • arbeitsmedizinischen Vorsorge-, Tauglichkeits- und Eignungsuntersuchungen einschließlich verkehrsmedizinischen Fragestellungen
  • den Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
  • der Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen einschließlich des Biomonitorings und der arbeitsmedizinischen Bewertung der Ergebnisse
  • der ärztlichen Begutachtung bei arbeitsbedingten Erkrankungen und Berufskrankheiten, der Beurteilung von Arbeits-, Berufs- und Erwerbsfähigkeit einschließlich Fragen eines Arbeitsplatzwechsels
  • der arbeitsmedizinischen Erfassung von Umweltfaktoren sowie deren Bewertung hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Relevanz
  • der Entwicklung betrieblicher Präventionskonzepte

Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

  • arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach Rechtsvorschriften
  • Arbeitsplatzbeurteilungen und Gefährdungsanalysen
  • Beratungen zur ergonomischen Arbeitsgestaltung
  • Ergometrie
  • Lungenfunktionsprüfungen
  • Beurteilung des Hör- und Sehvermögens mittels einfacher apparativer Techniken
  • arbeitsmedizinische Bewertung von Messergebnissen verschiedener Arbeitsumgebungsfaktoren, insbesondere Lärm, Klimagrößen, Beleuchtung, Gefahrstoffe
  • Biomonitoring am Arbeitsplatz

Ablauf im Klinikum Braunschweig

Das Institut für Arbeitsmedizin betreibt eine große arbeitsmedizinische Ambulanz, in der die arbeitsmedizinischen Vorsorgen, Eignungsuntersuchungen, Begutachtungen und personalärztliche Untersuchungen durchgeführt werden. Kollegialer Austausch kann unter diesen Bedingungen besser strukturiert werden, Gleiches gilt für die Einarbeitung neuer Betriebsärzte. Fahrwege in der Region Braunschweig fallen meist nur für Sitzungstermine der betreuten Unternehmen und Begehungen an. 

Die Ambulanz hat einen Ergometriearbeitsplatz, diverse Sehtestgeräte, Lungenfunktionsprüfung und Audiometriearbeitsplätze. Wenn zusätzliche Röntgenuntersuchungen erforderlich sind, werden diese in der angrenzenden radiologischen Abteilung durchgeführt und der Arbeitsmedizin zur Verfügung gestellt.

Je nach Vorbildung (zwei Jahre Innere Medizin oder abgeschlossene Facharztausbildung) beginnt die Weiterbildung in der Einarbeitung in die erforderlichen Ambulanztätigkeiten für alle betreuten Bereiche und dem Kennenlernen der zusätzlichen Aufgaben arbeitsmedizinischen Handels im Klinikum, wie Betriebsbegehungen, Teilnahme an der betrieblichen Gremienarbeit, Beratung zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung, Erstellen von Schulungsmaterial und weiteren Aufgaben, die sich aus dem Arbeitssicherheitsgesetz § 3 Aufgaben der Betriebsärzte definieren.

Ein Schwerpunkt stellt die Beratung von Unternehmen bei der Erstellung und Aktualisierung von Arbeitsplatz-/Gefährdungsbeurteilungen und der daraus abzuleitenden Maßnahmenplanung dar. Hier bewährt sich die enge Kooperation mit den Sicherheitsfachkräften der Einrichtung. Erfahrungen in der Bewertung von Gefahrstoffen, Messstrategien und Biomonitoring lassen sich im Rahmen der Kooperation mit dem Gefahrstoffmanagement der Arbeitssicherheit erlernen, Gleiches gilt für die Bewertung von Messergebnissen verschiedener Arbeitsumgebungsfaktoren, insbesondere Lärm, Klima, Beleuchtung.

Im Rahmen der Weiterbildung sind die Kurs A-C an den Akademien für Arbeitsmedizinische Weiterbildung zu absolvieren, um die Voraussetzungen für die Anerkennung der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin oder der Facharztanerkennung zu erreichen.

Weiterbildungsassistenten werden darauf vorbereitet, möglichst rasch die Zusatzbezeichnung zu erwerben und können dann bereits im Rahmen der Weiterbildung eigenständig die Verantwortung für die betriebsärztliche Betreuung weiterer Betriebe oder Betriebsteile übernehmen.

Mit Übernahme der eigenverantwortlichen Tätigkeit wird dann auch das Aufgabenspektrum weiter ausgeweitet und umfasst dann u.a.

  • Fragen der Arbeits- und Organisationspsychologie
  • betriebliches Wiedereingliederungsmanagement, sowie weitere sozialmedizinische Themen
  • verkehrsmedizinische Themen
  • ärztliche Begutachtungen bei arbeitsbedingten Erkrankungen und Berufskrankheiten und Empfehlungen zur Arbeitsplatzanpassung bzw. Arbeitsplatzwechsels
  • Epidemiologie, Statistik und Dokumentation
  • Betreuung schutzbedürftiger Personengruppen, wie Jugendlicher, Schwangerer und chronisch Kranker

Wenn die Anerkennungsvoraussetzungen (zweijährige Weiterbildung im Gebiet Innere Medizin, Kurse A-C ) erfüllt sind, kann die Ausbildung nach dreijährige vollschichtiger Tätigkeit in der Arbeitsmedizin mit einer Prüfung vor der Ärztekammer Niedersachsen abgeschlossen werden. Bei Teilzeittätigkeit verlängert sich die Weiterbildungsdauer entsprechen.

Kliniken

Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Umwelt
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