Minimalinvasive Harnleiter-Unterspritzung

 Dr. Andrea Schmedding

Dr. An­drea Schmed­ding

Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig
Fax: +49 531 595 2934

Ein Rückfluss von Urin aus der Blase zu den Nieren Reflux) kann zu schweren Entzündungen der Nieren und langfristig zu einer Funktionseinschränkung führen. Bei Kindern besteht dieser angeborene Rückfluss nicht selten und kann heutzutage meist ohne große Operation behandelt werden. Vor einer Unterspritzung muss die Diagnose Reflux durch ein spezielles Reflux-Sono in der Kinderklinik nachgewiesen werden. Auch gehört eine Nieren-Szintigrafie zur Diagnostik dazu, um Informationen über die Nierenfunktion und die Abflussverhältnisse zu bekommen.

Bei welchen Krankheitsbildern ist die Operation geeignet?

In der Kinderurologie ist eine Unterspritzung der Harnleiteröffnungen, die mit Hilfe einer Blasenspiegelung durchgeführt wird, seit vielen Jahren eine Standard-Therapie, die ohne eine Schnitt-OP und ohne Katheter schonend durchgeführt wird.

Welche Ziele hat die Operation?

Nicht der Reflux an sich sondern die aufsteigenden Infekte sind eine mögliche Gefahr für die Nieren. Durch die Unterspritzung soll verhindert werden, dass es weiterhin zu Nierenbeckenentzündungen bei Ihrem Kind kommen kann.

Wie sind die Erfolgsaussichten der Operation?

Leider bei einem hochgradigen Reflux oder bei Doppel-Harnleitern bei ca. 80%. Bei Reflux Grad I-III bei über 90%.

Wie ist der Ablauf der Operation?

Ihr Kind wird am Tag vor der Unterspritzung stationär aufgenommen, um eine aktuelle Urinuntersuchung durchführen zu können und die Aufklärungen für Narkose und die Blasenspiegelung erledigen zu können. Am nächsten Morgen erfolgt in Vollnarkose der kleine Eingriff.

Welche Komplikationen können auftreten?

Bis auf ein Brennen beim Wasserlassen am OP Tag selbst gibt es keine echten Komplikationen. Evtl. ist der erste Urin etwas blutig, das ist normal und schnell nicht mehr sichtbar. Ein erneuter Reflux kann leider in manchen Fällen auftreten. Bei erneuten Infekten müsste die Diagnostik wiederholt werden.

Wissenswertes

Das verwendete Medikament (Hyaluronsäure) ist seit langem in der Medizin im Einsatz und ein Material, das zu einer Fibrose um den Harnleiter führt. Es sind keinen unerwünschten Effekte beschrieben worden, wie das bei den früheren Stoffen durchaus der Fall war.

Wichtige Hinweise

4-6 Wochen nach dem Eingriff erfolgt eine sonografische Kontrolle in unserer Ambulanz. Ab dann kann auch das Antibiotikum abgesetzt werden, das Ihr Kind vor der Unterspritzung prophylaktisch bekommen hat.