PET-CT bei Prostata-Krebs

An­mel­dung PET-CT

Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig
Fax: +49 531 595 2786

Die PET-CT stellt ein kombiniertes Untersuchungsverfahren aus CT (Computertomographie) und PET (Positronen-Emissions-Tomographie) dar. Die CT liefert Querschnittsbilder des Körpers mit guter anatomischer Auflösung (Ganzkörperabbildung). Die PET stellt ein funktionelles Verfahren dar, welches Stoffwechselvorgänge (z.B. Tumorstoffwechsel) abbildet. Durch die Überlagerung (Fusion) von CT- und PET-Bildern ist eine gute anatomische Zuordnung von krankhaften Stoffwechselprozessen zu Organen möglich (z.B. Prostata, Lymphknoten, Skelett etc.). Für die PET-CT-Untersuchung ist die Einführung des neuen Gallium-68-markierten Radiopharmakons von besonderer Bedeutung. Diese schwach radioaktive Substanz, die über die Armvene des Patienten in den Blutkreislauf gebracht wird, zeigt eine sehr hohe Bindungsfähigkeit zum PSMA (Prostata-Spezifisches-Membran-Antigen), das auf der Zelloberfläche von Prostatagewebe bzw. Prostata-Krebsgewebe gehäuft anzutreffen ist. Aufgrund der starken Anreicherung des radioaktiv markierten Radiopharmakons auf Prostata-Krebszellen gelingt der Tumornachweis bzw. die Tumorlokalisation kann mit dem PET-CT-Verfahren gut nachgewiesen werden.

Bei welchen Krankheitsbildern ist die Untersuchungsmethode geeignet?

Die PET-CT-Untersuchung mit Gallium-68-PSMA erfolgt insbesondere im Rahmen der Diagnostik einer Rezidiv-Erkrankung (erneutes Auftreten des Prostata-Krebses nach vormals durchgeführter Behandlung). Des Weiteren liegen positive Hinweise für den Nutzen dieser Untersuchung in speziell gelagerten Krankheitsfällen vor.

Zur Entscheidung bezüglich weiterer Therapiestrategien (z. B Re-Operation, Bestrahlung, Hormontherapie etc.)

  • Zum Ausschluss von Lymphknotenmetastasen
  • Zum Ausschluss von Fernmetastasen (Knochen, innere Organe)

Patienten mit der Erst-Diagnose Prostata-Krebs/vor Therapieentscheidung

  • Der besondere Vorteil des Verfahrens liegt in der Möglichkeit das gesamte Spektrum der Tumorerkrankung (Prostata-Befund, Lymphkontenstationen, Fernmetastasierung) in einer einzigen Untersuchung zu erfassen. Insbesondere die Bewertung der Lymphknotenstationen, die mit CT bzw. MRT nur unzureichend möglich ist, kann hier funktionell überprüft werden.

Patienten mit vorgeschrittenem Prostata-Krebs unter medikamentöser Behandlung zur Therapiekontrolle

  • Während die PSA-Werte die allgemeine Bewertung des Therapieergebnisses zeigen, kann die PET-CT-Untersuchung für einzelne, lokale Metastasen (z. B. lokale Schmerzen einer einzelnen Knochenmetastase) das Ansprechen bzw. Nichtansprechen der Therapie darstellen und damit die Möglichkeit einer Einleitung einer lokalen Therapie (z. B. Bestrahlung einer schmerzhaften Knochenmetastase) unterstützen.

Welche Ziele hat die Untersuchungsmethode?

Die Entscheidung zur Durchführung einer PET-CT sollte nicht als isolierte diagnostische Maßnahme erfolgen, sondern Teil einer ganzheitlichen Krankheitsbetrachtung sein. Die PET-CT-Untersuchung gibt Sinn, wenn sie auf der Grundlage bisheriger Untersuchungsergebnisse (noch) nötig ist und wenn ihr Ergebnis einen Einfluss auf das weitere Vorgehen, insbesondere auf die Wahl weiterer Behandlungsmaßnahmen hat. Die PET-CT ist damit ein diagnostischer Baustein in der interdisziplinären Betreuung eines Patienten mit Prostatakrebs. Hierfür ist die enge Kooperation und Verständigung zwischen dem Tumorpatienten und den betreuenden Ärzten von entscheidender Bedeutung. Es muss gewährleistet sein, dass die bisherigen Befunde der Erkrankung in die Bewertung der PET-CT einfließen und andererseits das Ergebnis der PET-CT angemessenen in die zukünftige Behandlungsentscheidung einbezogen wird. In diesem Sinn findet eine etablierte Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin einerseits und den betreuenden klinischen Abteilungen, hier insbesondere der Urologischen Klinik und der Radio-onkologischen Klinik bzw. den niedergelassenen urologischen Ärzten andererseits statt.

Was ist bei der Untersuchungsmethode zu beachten?

Bei Patienten mit privatärztlicher Versicherung werden die Kosten, berechnet nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), in der Regel durch die Krankenkasse übernommen. Für Patienten mit gesetzlichen Krankenkassen werden die Kosten für die Durchführung einer entsprechenden PET-CT-Untersuchung bei Prostataerkrankungen derzeit in der Regel nicht übernommen. Es kann jedoch im Einzelfall ein Antrag auf Kostenerstattung an die Krankenkasse gestellt werden; es hängt dann von der Einzelfallentscheidung der Krankenkasse ab, ob eine Kostenübernahme der Versicherung übernommen wird. Sollte eine entsprechende Kostenübernahme nicht vorliegen und Sie an dieser Untersuchung interessiert sein, müssten die Kosten von Ihnen persönlich übernommen werden.

Wie ist der Ablauf der Untersuchung?

  1. Sie müssen als Patient für die PET-CT-Untersuchung nicht nüchtern sein. 
  2. Zur PET-CT-Untersuchung sollten von Ihnen alle Ihnen zur Verfügung stehenden Krankheitsunterlagen (Arztberichte etc.), insbesondere alle aktuellen bildgebenden Untersuchungen (CT, MRT als schriftlicher Befund, als Bilddokumente in Form von Papierausdrucken oder CT etc.) mitgebracht werden. 
  3. Vor der Durchführung der PET-CT-Untersuchung wird ein Arzt Sie über die Untersuchung aufklären, Ihr schriftliches Einverständnis für die Untersuchung ist notwendig. 
  4. Es wird über eine Armvene das Radiopharmakon Gallium-68-PSMA verabreicht. Anschließend werden Sie aufgefordert im Wartebereich für ca. 60 Minuten Platz zu nehmen und in diesem Zeitraum einen ½ Liter Mineralwasser – welches im Wartebereich verfügbar ist – zu trinken. 
  5. Danach beginnt die PET-CT-Untersuchung. Es werden in 5 bis 7 Einzelschritten alle Bereiche des Körperstammes aufgenommen, die Untersuchungszeit beträgt ca. 45 Minuten.
  6. Falls nicht bereits vorliegend, wird im Regelfall nach der PET-Untersuchung noch ein Kontrastmittel gestütztes CT von Bauch und Becken angefertigt. 
  7. Nach der Durchführung der Untersuchung werden Sie in der Regel aus der Abteilung entlassen. Eine endgültige schriftliche Befundauswertung liegt innerhalb von 1 oder 2 Arbeitstagen vor.