Behandlung von Schädel-Hirn-Verletzungen

Als Klinik der Maximalversorung erreichen uns Tag und Nacht schwer verunfallte Patienten mit zum Teil schwersten Schädel-Hirn-Traumen (SHT).

Wir bieten 365 Tage im Jahr/24 Stunden täglich eine spezialisierte hochqualifizierte Versorgung dieser Patienten, auch in Kooperation mit der Unfallchirurgischen Klinik.

Bei welchen Krankheitsbildern ist das Behandlungsverfahren geeignet?

  • Kopfverletzungen mit Hirnbeteiligung und Bewußtlosigkeit
  • Schädel- und Schädelbasisbrüche
  • Wirbelverletzungen  mit Nerven- und Rückenmarksbeteiligung
  • Nervenverletzungen

Welche Ziele hat die Behandlung?

  • Erhaltung der Hirn- und Rückenmarksfunktionen
  • Entfernung von Blutungen
  • Verschluß offener Verletzungen
  • Stabilisierung von Wirbelbrüchen
  • Intensivtherapie mit Beatmung und Hirndrucktherapie
  • Vorbereitung der Rehabilitationsbehandlung

Wie ist der Ablauf der Behandlung?

Ein schweres SHT ist eine lebensbedrohliche Erkrankung und erfordert häufig sofortiges notfallmäßiges Eingreifen durch eine Operation und/oder intensivmedizinische Behandlung.

Die erforderlichen Operationen (z.B. Entfernung einer Hirnblutung, Entfernung des Knochendeckels, Entfernung von Fremdkörpern aus dem Hirn) erfolgt nach modernen Standards und trotzdem ganz individuell nach Befund.

Die erfolgreiche Weiterbehandlung (spezielle neurochirurgische Intensivmedizin) stellen wir in den allermeisten Fällen auf unserer eigenen Intensivstation sicher und behandeln unsere Patienten, je nach Befund, mit hirnabschwellenden Medikamenten bei vorliegendem Hirndruck, der mit einer im Gehirn liegenden Drucksonde (ICP-Sonde)ermittelt wird.

Viele Patienten mit schweren SHT müssen zunächst in Narkose verbleiben müssen (künstliches Koma). Wir kontrollieren auf unserer Station die Narkosetiefe, um das Gehirn zunächst nicht weiterem Stress auszusetzen und ausreichend Zeit zur Erholung zu verschaffen. In dieser Zeit benötigen wir ein Neuromonitoring, um wichtige Parameter zu überwachen und auch mögliche zukünftige Verläufe vorherzusehen. Die Hirndruckmessung (ICP) und die regelmäßige Computertomographie (CCT) geben uns einen sehr guten Überblick über den Stand der Genesung. Zusätzlich kontrollieren wir mit einer Messsonde die Durchblutungssituation im Gehirn (transcranieller Doppler/TCD).

Eine schwerste Gehirnverletzung und die damit verbundene längere Narkose/Beatmung wirkt sich in der Folge auf den ganzen Organismus aus und erfordert eine hochqualifizierte intensivmedizinische rundum Behandlung, die wir seit vielen Jahren erfolgreich, in sehr guter Zusammenarbeit mit unseren erfahrenen Intensivpflegekräften, praktizieren.

Welche Komplikationen können auftreten?

  • Verbleibende Schäden durch die Schwere der Unfallverletzung
  • Hirnschwellung
  • Atemstörung

Wissenswertes

Die umfassende Beratung und Betreuung der Angehörigen schwerstverletzter Patienten liegt uns sehr am Herzen! In Krisensituationen werden wir von der Krankenhausseelsorge unterstützt.

Eine telefonische Auskunft ist nahezu jederzeit über einen behandelnden Pfleger oder Arzt möglich. Ein persönliches Gespräch kann zu unseren Besuchszeiten oder nach Absprache erfolgen.

Wichtige Hinweise

Die meisten Patienten sind nach einer schweren Unfallverletzung, mit Hirnbeteiligung, geschwächt und haben verschiedene neurologische Funktionsstörungen, die im Anschluss an die Intensivstation mit einer neurologischen Frührehabilitation wieder auftrainiert werden müssen.

Wir stehen mit weiterbehandelnden Reha-Kliniken in Kontakt und begleiten so den Verlauf unserer Patienten.