Magnetresonanztomografie (MRT)

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Die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) oder auch Kernspintomographie ist ein modernes bildgebendes Verfahren, das heute in der Medizin häufig eingesetzt wird, um sehr kontrastreiche Bilder des Körpers und seiner Organe zu erzeugen, die für die diagnostische Beurteilung von Krankheitsbefunden von Bedeutung ist.

Was ist bei der Untersuchungsmethode zu beachten?

In der MRT-Untersuchung werden die Bilder durch sehr starke Magnetfelder erzeugt, die auch vor und nach der Untersuchung um das Gerät wirken. Dies erfordert besondere Vorsicht in Hinsicht auf alle Metallteile die sich in oder an dem Patienten, dem Personal oder möglichen Begleitpersonen befinden. Vor der Untersuchung müssen daher folgende Punkte abgeklärt werden, damit die sichere Durchführung gewährleistet ist:

  • Herzschrittmacher - stellen eine relative Kontraindikation gegen eine MRT dar. Neuere Modelle haben eine Schutzfunktion gegen Magnetfelder. Trotzdem ist eine spezielle Vorbereitung (Umschalten des Gerätes) in der kardiologischen Ambulanz notwendig. Dies ist im Implantat-Pass beschrieben. Diesen bitte zur Anmeldung und Untersuchung mitbringen.
  • Gefäß-Clips im Kopf (Aneurysma) müssen MRT-tauglich sein. Metallclips im Rest des Körpers stellen in der Regel kein Problem dar.
  • Herzklappen sind in der Regel MRT-tauglich. Vor der Untersuchung muss das Klappenmodell bekannt sein und vom zuständigen Arzt die MRT-Tauglichkeit überprüft werden

Sollte bei Ihnen Platzangst (Klaustrophobie) bekannt sein, sollten Sie dies bereits vor der MRT-Anmeldung angeben, um spezielle Vorbereitungen (Sedierung, Narkose), ggf. in Zusammenarbeit mit der betreuenden Abteilung oder Anästhesie, zu ermöglichen.

Wie ist der Ablauf der Untersuchung?

Eine MRT-Untersuchung dauert in der Regel zwischen 30 und 45 Minuten. Während dieser Zeit liegt der Patient auf einer Liege, die in die Röhre (Tunnel) eingeschoben wird, der eine Öffnung von ca. 1 m aufweist. Es besteht ein ständiger Sichtkontakt mit dem Patienten, über eine Klingel kann der Patient sich jederzeit melden und im Notfall die Untersuchung abbrechen. In Einzelfällen erfolgt während der MRT-Untersuchung die Gabe eines Kontrastmittels, hierfür erfolgt vor der Untersuchung ein spezielles Aufklärungsgespräch durch den Radiologen. Der Ablauf im Überblick:

  • Vor der Untersuchung
    Vor der Untersuchung klären wir Sie über den Ablauf und mögliche Risiken auf. Wir fragen Ihre medizinische Vorgeschichte ab, etwa zu früheren Operationen und Allergien. Falls Sie unter Platzangst leiden, können Sie ein Medikament zur Beruhigung erhalten, sofern Sie in Begleitung sind. Direkt vor der Behandlung werden Sie gebeten, alle metallischen Gegenstände abzulegen – etwa Kleingeld, Kreditkarten, Uhren, Schmuck, Schlüssel und Hörgeräte. Diese könnten durch das Magnetfeld angezogen werden und Verletzungen verursachen. Zudem wird die Bildqualität gemindert. Verzichten sollten Sie daher auch auf Kleidungsstücke wie Nietenhosen, Büstenhalter mit metallischen Bügeln sowie Jacken, Westen und Pullover. Kleinere Metallknöpfe an Hosen können Sie in der Regel anbehalten, ebenso Ihre übrige Kleidung.

  • Während der Untersuchung
    Einige MRT-Untersuchungen erfordern zur besseren Darstellung zusätzlich ein gut verträgliches, nicht jodhaltiges Kontrastmittel. Dieses wird über venöse Zugänge verabreicht. Über die entsprechende Vorbereitung werden Sie bei der Terminvergabe informiert. Ein Kopfhörer schützt Sie vor den lauten Geräuschen des MRT-Geräts und überträgt zugleich die Anweisungen des medizinischen Personals. Wir können Sie über einen Lautsprecher in der Magnetröhre hören und über eine installierte Kamera sehen. Über eine Signalglocke können Sie zusätzlich mit uns in Kontakt treten. Je nach Untersuchung bitten wir Sie evtl. mehrfach, den Atem anzuhalten. Das dient der Verbesserung der Bildqualität: Atembewegungen können das Bild unscharf machen und die Diagnose erschweren.

  • Nach der Untersuchung
    Im Anschluss an die Untersuchung dürfen Sie in der Regel ohne weitere Beobachtung nach Hause gehen. Sollten Sie wegen Ihrer Platzangst ein Beruhigungsmittel oder im Rahmen einer Bauchuntersuchung Buscopan erhalten haben, müssen Sie jedoch mindestens 12 Stunden nach der Untersuchung aufs Autofahren verzichten.

Welche Komplikationen können auftreten?

Bei der Magnetresonanztomographie handelt es sich um eine sehr sichere Untersuchungsmethode. Das starke Magnetfeld wird vom menschlichen Körper nicht wahrgenommen, bereitet weder Schmerzen noch Unwohlsein. Damit sind auch häufigere Kontrolluntersuchungen unproblematisch.

MRT-Kontrastmittel

Es werden routinemäßig das paramagnetische Kontrastmittel Gadovist (Bayer) verwandt. Für spezielle Fragestellungen werden Primovist (Bayer) oder Endorem für die Leber und Dotarem (Guerbet) verwendet. Diese Kontrastmittel weisen eine sehr gute Verträglichkeit auf. Allergische Reaktionen auf die MRT-Kontrastmittel sind außerordentlich selten. Eine eingeschränkte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) stellt in der Regel keine Kontraindikation dar.

Leistungsdaten am Klinikum Braunschweig

Mit 20 Jahren Erfahrung und über 155.000 MRT-Untersuchungen gehört das MRT-Zentrum des Klinikum Braunschweig zu den großen klinischen etablierten Instituten in Deutschland.cUnser Untersuchungsspektrum umfasst alle Routine-Untersuchungen des Körpers von Kopf und Wirbelsäule über die Organe des Thorax und Bauchraumes bis zu den Gelenken. Insbesondere Untersuchungen des Gehirns und der Wirbelsäule im Rahmen von neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall und Epilepsie oder neurochirurgischen Erkrankungen wie Bandscheibenvorfall und Hirntumor, stellen Spezialgebiete dar.  Darüber hinaus werden spezielle MRT-Untersuchungen angeboten, die besondere Erfahrung, spezielle Umgebungsbedingungen oder technische Ausstattung benötigen:

  • MR-Angiographie
    Darstellung der Gefäße im Kopf & Hals- sowie im Becken & Bein-Bereich zur Bewertung von Einengungen oder Verschlüssen

  • MRCP
    Alternative zur endoskopischen Darstellung der Gallenwege (ERCP, Cholangio-Pankreatikographie) ohne Einbringen von Instrumenten oder Kontrastmittelgabe, z.B. zur Suche von Tumoren.

  • MR-Mammographie
    Erweiterte Diagnostik bei Verdacht auf multizentrisches Mammakarzinom und im Rahmen der Nachsorge bei Verdacht auf Tumorrezidiv.

  • Kardio-MRT
    Vornehmliche Indikation ist die Abklärung von entzündlichen Herzmuskel-Erkrankungen oder Herztumoren.

  • MRT der Prostata
    Bei Verdacht auf oder zur Therapiekontrolle bei bekanntem Prostata-Karzinom. Die Indikation bzw. die Notwendigkeit zur Durchführung einer MRT der Prostata ergibt sich vor allem in den nachfolgenden Situationen:
    • Es bestehen längerfristig erhöhte PSA-Werte, die bisher nicht ausreichend diagnostisch abgeklärt werden konnten. Dies gilt insbesondere bei ansteigenden PSA-Laborwerten, jedoch negativer Stanzbiopsie.

    • Es ist bereits ein Prostatakarzinom nachgewiesen worden (Stanzbiopsie).  Ergänzende detaillierte Darstellung der Tumorausdehnung zur adäquaten Therapie-Entscheidung. Bitte bringen Sie alle Voruntersuchungen und v.a. den aktuellen PSA-Wert zur Anmeldung oder Untersuchung mit.

  • Neuro-MRT
    Früher Nachweis von Durchblutungsstörungen des Gehirns bei Schlaganfall oder detaillierte Darstellung und Analyse von Hirntumoren.

    • Schlaganfall: Im Rahmen der Schlaganfall-Behandlung auf der zertifizierten Stroke-Unit des Klinikums [LINK Neurologie] erhalten die Patienten eine MRT des Kopfes zur Darstellung des Infarktes und möglicher Komplikationen oder Ursachen. Auch andere Erkrankungen die sich mit den Zeichen eines Schlaganfalls präsentieren, werden so sicher erkannt und unterschieden.
    • Multiple Sklerose: Sowohl zur ersten Diagnosestellung wie auch zur Therapiekontrolle gehört die MRT zur modernen Behandlung von entzündlichen Hirnerkrankungen wie der Multiplen Sklerose. Andere Erkrankungen mit ähnlichen Beschwerden, jedoch unterschiedlicher Behandlung, könne so abgegrenzt werden.
    • Demenz: Im Rahmen dementieller Entwicklungen ist die Erkennung und Einteilung der Ursache ein wichtiger Bestandteil des Therapiekonzeptes, da einige Arten der Demenz durch Medikamente oder selten Operationen behandelbar sind.
    • Kindliche Entwicklungsstörungen: Im Zusammenarbeit mit der Pädiatrie am Standort Holwede [LINK] werden Kinder mit einen breiten Spektrum mit verzögerter oder veränderter Entwicklung untersucht.
    • Bandscheibenvorfall: Als häufige Erkrankung mit Rückenschmerzen (Lumbago) dient die MRT der sicheren Diagnostik und Planung von Therapie wie z.B. OPs.
    • Hirntumor: Sowohl für die erste Abklärung wie auch die genauere Einordnung von gutartigen und bösartigen Tumoren des Gehirns ist die MRT die Methode der Wahl. Durch den perfekten Kontrast zwischen den verschiedenen Geweben, der Darstellung von Hirnödem und der Bewertung von Durchblutung sowie chemischer Zusammensetzung ist eine individuelle Therapie möglich.
    • Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind Verlaufskontrollen nach Operation oder Bestrahlung von Tumoren.

     

  • MRT bei Säuglingen und Kleinkindern
    Vorbereitung und Sedierung/Narkose von Kleinkindern in Zusammenarbeit mit der Kinderklinik.