Diabetologie

 Dr. Stefan Sürig

Dr. Ste­fan Sü­rig

Salzdahlumer Straße 90, 38126 Braunschweig

Unser Exzellenzzentrum Diabetologie

Patienten mit Entgleisung ihres Diabetes oder mit Erstmanifestation eines Diabetes mellitus werden auf der Station 1.2 zu Anfang mit einem Insulinperfusor behandelt. Dabei wird über eine Pumpe kontinuierlich Insulin intravenös verabreicht. So kann exakt die am Tag benötigte Menge Insulin berechnet werden. Bei vielen Patienten liegt zudem eine Insulinresistenz vor, das heißt, dass der Körper das gegebene Insulin nicht mehr richtig verarbeiten kann. Durch den Insulinperfusor kann diese Resistenz durchbrochen werden und so oft viel Insulin eingespart werden. Auch Patienten mit die schon eine Insulinpumpe haben (CSII) können von kurzzeitigen Umstellung auf eine intravenöse Insulinpumpe profitieren, um den exakten Basalbedarf zu errechnen. Während des Aufenthaltes werden die Patienten im Umgang mit Insulinpens und Blutzuckermessgeräten geschult. Zudem findet eine individuelle Ernährungsberatung statt.

Zur Therapie des Diabetes mellitus setzen wir modernste Medikamente und Insuline ein. Es werden alle gängigen Diabetestherapien inklusive der subkutanen Insulinpumpe (CSII) angewendet.

Die Behandlung von Diabetikern im Städtischen Klinikum Braunschweig gGmbH erstreckt sich nicht ausschließlich auf die Diabetesschwerpunktstation.

In allen Abteilungen des Krankenhauses werden regelhaft Diabetiker bei anderen akuten Krankheitsbildern behandelt. Dabei bergen erhöhte Blutzuckerwerte ein erhebliches Risiko in Bezug auf Wundheilungsstörungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte. Zudem verlängern erhöhte Blutzuckerwerte häufig den stationären Aufenthalt.

Um die Betreuung der Diabetiker rund um die akute Versorgung des Aufnahmegrundes adäquat zu gewährleisten wird seit dem 1.10.2018 flächendeckend auf pathologisch erhöhte Blutzuckerwerte gescreent. Hierfür wird zum einen der Blutzucker (>200 mg/dl) genutzt. Das herausragende Novum ist jedoch die Integration des HbA1c-Wertes in die Aufnahmeroutine der operativen Fächer.

Dieses ist durch Interdisziplinariät möglich. Es besteht dabei eine Kooperation der Chirurgischen Kliniken, der Neurologie und Psychiatrie, der Augenheilkunde, der Gastroenterologie & Diabetologie und den Niedergelassenen Diabetologen (Netzwerk Diabetes) in der Region. Im Verlauf der vergangenen zwei Jahre konnte so die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Diabetespatienten und die klinikinterne Fort- und Weiterbildung verbessert werden.

Federführend für das Projekt verantwortlich ist Oberärztin Dr.med. Bente Völke, vertreten durch OA Dr. med. Stefan Sürig. Bei Anamnese und Polyneuropathie-Untersuchung unterstützt die medizinische Fachangestellte Frau Stephanie Tumminello das Projekt.

Im Jahr 2019 beispielsweise wurden im Screening

  • bei 1906 Patienten erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt,
  • bei 158 Patienten wurde die Erstdiagnose eines Diabetes mellitus Typ II gestellt.

Hiernach erfolgt dann eine Diabetes-spezifische Anamnese, Beratung, ggf. Ernährungsberatung und ggf. eine Therapieanpassung. Wenn sich die Blutzuckerkontrolle nicht konsiliarisch erzielen lässt, erfolgt die Verlegung der Patienten auf unsere Diabetes-Schwerpunktstation.

Zentrales Anliegen ist eine qualitative Verbesserung der Versorgung der Diabetikern sowie eine leitlinienkonforme Therapie unter Einbeziehung aller Versorgungsstrukturen.

Wissenswertes

Es besteht eine enge Kooperation mit der interventionellen Radiologie und Chirurgie. Dreimal pro Woche findet eine interdisziplinäre Wund-Visite der Patienten mit diabetischem Fußsyndrom statt. Um auch im Anschluss an die stationäre Therapie eine optimale Versorgung zu gewährleisten, arbeiten wir eng mit den niedergelassenen Diabetologen der Region (Netzwerk Diabetes) zusammen.

Begriffserklärungen: 
  • SIT- (Supplementäre Insulin-Therapie = Gabe von kurz wirksamem Insulin nur zu den Mahlzeiten)
  • CT- (Conventionelle Insulin-Therapie = Ein-, zwei- bis dreimalige Gabe von Mischinsulin [kurz wirksames und lang wirksames Insulin in einer Mischung])
  • ICT- (Intensivierte conventionelle Insulin-Therapie = Ein- oder zweimalige Gabe eines lang wirksamen Insulins sowie Gabe von kurz wirksamem Insulin zu den Mahlzeiten, auch bekannt als Basis-Bolus-Insulinbehandlung).
  • Behandlung mit dem Insulin-Perfusor- (Intravenöse Insulin-Infusion in Fällen bei Stoffwechseldekompensation und in der Phase vor, während und nach Operationen)
  • CSII- (Continuierliche subkutane Insulin-Infusion mittels der Insulinpumpe)