Katheterablation
Prof. Dr. Matthias Antz
Ambulanz der Elektrophysiologie / Rhythmologie
Als Alternative zur medikamentösen Therapie besteht bei vielen Herzrhythmusstörungen die Möglichkeit, diese durch eine elektrophysiologische Untersuchung (EPU) weiter abzuklären und durch eine Katheterablation zu behandeln. Bei der Katheterablation wird durch Wärme (Hochfrequenzstrom) oder Kälte (Cryoablation) eine gezielte Verödung des Herzgewebes vorgenommen, von dem die Herzrhythmusstörung ausgeht. Die Erfolgsraten der Katheterablation bei den verschiedenen Herzrhythmusstörungen variieren sehr stark.
Bei welchen Krankheitsbildern ist das Behandlungsverfahren geeignet?
Ist eine Katheterablation indiziert, so bieten wir diese bei folgenden Herzrhythmusstörungen an:
Atriale Extrasystolen
Herzstolpern durch einzelne Fehlimpulse von Vorhof-Muskelzellen Therapieoption: Ablation des Ursprungsortes im Vorhof
Atriale Tachykardien
Herzrasen durch wiederholte Fehlimpulse von Vorhof-Muskelzellen
Therapieoption: Ablation des Ursprungsortes im Vorhof
AV-Knoten-Reentry-Tachykardien
Kreisendes Herzrasen aufgrund einer Zweiteilung der elektrischen Verbindung zwischen Vorhöfen und Herzkammern. Therapieoption: Ablation im Bereich des langsamen Anteils der Zweiteilung
Ventrikuläre Extrasystolen
Herzstolpern durch einzelne Fehlimpulse von Herzkammer-Muskelzellen
Therapieoption: Ablation des Ursprungsortes in der Herzkammer
Ventrikuläre Tachykardien
Herzrasen durch wiederholte Fehlimpulse von Herzkammer-Muskelzellen oder durch kreisende Erregungen in narbig verändertem Herzkammer-Gewebe.
Therapieoption: Ablation des Ursprungsortes oder im Bereich der narbig veränderten Kammer-Muskulatur
Vorhofflattern (cavotrikuspidal)
Kreisendes Herzrasen um die Trikuspidalklappe (Herzklappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer)
Therapieoption: Ablationslinie zwischen Trikuspidalklappe und unterer Hohlvene
Vorhofflattern (atypisch)
Kreisendes Herzrasen um die Mitralklappe (Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer) oder in narbig verändertem Vorhof-Gewebe.
Therapieoption: Ablationslinie zwischen Mitralklappe und Lungenvenen oder zwischen Narben oder im Bereich der narbig veränderten Vorhof-Muskulatur
Vorhofflimmern
Chaotische Vorhof-Erregung mit unregelmäßiger Überleitung auf die Herzkammern. Vorhofflimmern wird häufig durch Fehlimpulse aus den Lungenvenen ausgelöst.
Therapieoption: Elektrische Isolation der Lungenvenen; ggf. Ablationslinien; ggf. Ablation von abnormen Vorhofarealen
WPW-Syndrom
Kreisendes Herzrasen aufgrund einer angeborenen zusätzlichen Muskelbrücke zwischen Vorhof und Herzkammer.
Therapieoption: Ablation der zusätzlichen Muskelbrücke
Während ihres Aufenthaltes werden unsere Patientinnen und Patienten auf der Monitorstation BMed 2.3 untergebracht und betreut. Eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Herzspezialisten unseres Hauses (Kardiologen, Elektrophysiologen, Herzchirurgen) ist uns ein wichtiges Anliegen, um die besten Therapieerfolge zu erzielen.