Klinikum Braunschweig bietet spannenden Blick hinter die Kulissen – Schüler operieren Smarties aus einer Paprika

12.04.2018
Pflegefachkraft Uwe Patzenhauer zeigt den Schülerinnen und Schülern, wie ein Zystoskop funktioniert.
Foto: Klinikum Braunschweig / Jörg Scheibe
Der Leitende Oberarzt Dr. Lukas Manka erläutert Schülerin Nadine
(10 Jahre alt, vorne im Bild), welche Muskeln im Ultraschall zu sehen sind.
Foto: Klinikum Braunschweig / Jörg Scheibe

Warum braucht man als Arzt einen Pieper? Was ist ein Aufwachraum? Wie lange dauert eine Operation? Auf diese und viele andere Fragen erhielten 26 Schülerinnen und Schüler der Braunschweiger Hans-Georg-Karg-Schule spannende Antworten. Denn die Mädchen und Jungen der Clownfischklasse besuchten diese Woche das Klinikum Braunschweig und durften am Standort Salzdahlumer Straße einen nicht alltäglichen Blick hinter die Kulissen werfen.

Höhepunkte des Besuchs waren für die 6- bis 10-Jährigen der altersgemischten Klasse zwei Stationen der Klinik für Urologie und Uroonkologie. Hier konnten die Kinder mit Hilfe eines Ultraschallgeräts einen Blick in den eigenen Körper werfen und mit einem Zystoskop Blasensteine aus einer Blase entfernen – in Form von Smarties in einer Paprika. Initiiert und begleitet wurde der Besuch von Dr. Lukas Manka, Leitender Oberarzt der Klinik für Urologie und Uroonkologie. Unterstützt wurde er in der Endourologie von der Fachärztin Michaela Mlynczak sowie dem Fachpfleger Uwe Patzenhauer. Sehr kindgerecht erklärte Dr. Manka den Mädchen und Jungen die Abläufe im Krankenhaus, gespickt mit vielen spannenden Einblicken – vom Rettungswagen bis hin zur Schleuse eines still gelegten OP-Saals konnten die Kinder Vieles aus nächster Nähe sehen. "Uns ist wichtig, dass die Kinder in der Grundschule mitbekommen, wo die eigenen Eltern oder die ihrer Mitschüler arbeiten. Für sie ist es spannend zu sehen, wie viele Berufe es im Krankenhaus gibt." Zudem wolle man mit Besuchen wie diesem die Angst vor dem Krankenhaus nehmen. "Die Kinder erleben, dass wir alle ganz normale Menschen sind und als ein großes Team für die Patientinnen und Patienten da sind", so Manka. Nicht zuletzt sei der Blick hinter die Kulissen auch eine erste Möglichkeit, dass Kinder "auf den Geschmack" kommen, was einen individuellen Berufswunsch betrifft. "Wir würden uns sehr freuen, wenn wir in einigen Jahren junge, ambitionierte Nachwuchskräfte aus Euren Reihen begrüßen dürften", sagte Prof. Dr. Peter Hammerer, Chefarzt der Klinik für Urologie und Uroonkologie, und gab den Kindern augenzwinkernd mit auf den Weg, dass es sich immer lohnt, sich in der Schule anzustrengen, fleißig zu sein und gut auf die Lehrerinnen und Lehrer zu hören.

Bei den Mädchen und Jungen kam der Vormittag auf jeden Fall sehr gut an. Joan (9) freute sich: "Erst gestern habe ich einen Krankentransport gesehen, jetzt weiß ich, wohin die Patienten gebracht werden." Lehrerin Birgit Fricke, die den Ausflug gemeinsam mit Erzieherin Nina Manganiello begleitete, resümierte: "Die Kinder waren sehr begeistert. Wann kann man sonst schon ein Ultraschallgerät ausprobieren? Das ist schon etwas Besonderes. Deshalb machen wir einmal pro Woche einen 'lebenspraktischen Tag' – das ist viel wichtiger als reine Theorie."

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