Neue Labor-Geräte im Klinikum Braunschweig dank Förderverein

15.02.2023
Bildunterschrift: Freuen sich über die dank der Spende neu angeschafften Geräte (von links): Isabelle Halfmann, Freia Wiersdorff, Christine Wolnik (beide vom Förderverein), Kim Kathlen Nesemann, Prof. Dr. Hamid Hossain sowie Klara Knoblauch. Bildnachweis: Björn Petersen / Klinikum Braunschweig

Die Freunde und Förderer des Städtischen Klinikums Braunschweig haben dem Krankenhaus 108.000 Euro für drei hochmoderne Labor-Geräte zur Verfügung gestellt: Mit ihnen kann das PCR-Labor im Institut für Mikrobiologie, Infektiologie, Laboratoriumsmedizin und Krankenhaushygiene (MILKy) nun noch mehr Proben auf SARS-CoV-2 und andere Erreger wie beispielsweise Influenza, RSV oder Tuberkulose untersuchen. „Da uns die gute Versorgung der Patienten in unserer Region am Herzen liegt, und uns die Wichtigkeit dieser Beschaffung verdeutlicht wurde, haben wir nicht gezögert und dem Kauf zugestimmt“, erläuterte die 1. Vorsitzende des Fördervereins, Christine Wolnik.

Pandemiebedingt und auch durch die medizinische Versorgung von Flüchtlingen müssen im Klinikum täglich eine sehr große Anzahl von Patientenproben auf SARS-Cov-2 und andere Erreger untersucht werden. „Mit den Geräten aus dem Bestand sind wir an die Grenzen der zeitnahen Ergebnisse gekommen“, erläuterte Krankenhaushygieniker und Chefarzt des MILKy, Prof. Dr. Hamid Hossain. „Mit den neuen zusätzlichen molekularbiologischen und roboter-gesteuerten Geräten sind wir nun in der Lage diese großen Mengen an Proben schnell und qualitativ hochwertig zu verarbeiten. Dadurch stehen die Ergebnisse den Ärzt:innen nun viel schneller zur Verfügung, was in erster Linie den Patienten zu Gute kommt. Für diese überaus große und nicht selbstverständliche Spende sind wir dem Förderverein sehr dankbar“, so Prof. Dr. Hossain weiter.

Angeschafft wurden von der Spende: ein Gerät zum Herauslösen der Erbsubstanz von Erregern aus Patientenproben (Extraktionsautomat), ein Gerät zur Pipettierung von Kleinstmengen von chemischen Reagenzien und Erbsubstanz der Erreger (Pipettierroboter) und ein Gerät zur Vermehrung der Erbsubstanz der Erreger, damit man diese Kleinstmengen überhaupt nachweisen kann (PCR-Gerät). Die Geräte wurden so ausgewählt, dass sie in die verschiedenen Prozesse der Diagnostik effizient ineinandergreifen und in optimaler Weise den Nachweis von Erregern führen.

„Aber hochmoderne Geräte alleine machen noch keine Diagnostik aus – vor allem brauchen sie erstmal viel Platz. Wir mussten deshalb zunächst den PCR-Raum umbauen und neue Strom- und Netzwerkkabel legen, damit die Befunde über das Kliniknetzwerk auch schnell beim Patienten sind.“, so Prof. Dr. Hossain weiter.

Und dann brauche es noch hochqualifiziertes Personal, um die komplizierten Geräte auch bedienen und deren volles Potential ausschöpfen zu können. Hier habe das Team des PCR-Labors und der Zentralen Einrichtung für Molekulare Diagnostik (ZEM) ganze Arbeit geleistet und die Geräte schnell routinefähig gemacht, so Prof. Dr. Hossain weiter. „Das war unter den schweren Pandemiebedingungen eine großartige Leistung, wofür ich dem gesamten Team auch sehr dankbar bin.“, erzählt Prof. Hossain anerkennend.

Und was passiert mit den Geräten nach der Pandemie? „Darauf freuen wir uns schon, denn die Geräte wurden von uns so ausgewählt, dass sie auch nach der Pandemie modernste Diagnostik bei schweren Infektionen erlauben. Wir wollen dann unseren Patienten sogenannte Panel-Diagnostik anbieten: damit können wir beispiels-weise bei einer schweren Lungenentzündung aus einer einzigen Probe die 26 häufigsten Erreger einer Lungenentzündung nachweisen oder bei zum Teil tödlich verlaufenden Hirnhaut-entzündungen eine Liquorprobe auf die häufigsten 18 Erreger untersuchen – und das Ganze in wenigen Stunden statt wie bisher in Tagen. Das ist echter Vorteil, denn der Arzt sieht das gesamte Erregerspektrum und kann zeitnah gezielt behandeln. Das ist modernste Diagnostik und ein echter Game-Changer. Die Geräte sind also nach der Pandemie keine Staubfänger, sondern eine nachhaltige Investition in die Zukunft.“, konstatiert Prof. Dr. Hossain.

Fördervereinsvorsitzende Christine Wolnik freute sich über die große Spendenbereitschaft in und um Braunschweig: „Wir sind dankbar für jede Spende, die zweckgerichtet oder allgemein geleistet wird.“

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