Klinikum Braunschweig: Einziges zertifiziertes Onkologisches Zentrum für die Region

30.03.2016
Prof. Dr. Jürgen Krauter und Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann (v.r.) erläutern (v.re. hinten) dem Aufsichtsratsvorsitzenden Oberbürgermeister Ulrich Markurth, dem Ärztlichen Direktor Dr. Thomas Bartkiewicz, dem Pflegedirektor Ulrich Heller und Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert (sitzend) das Audio-/Videosystem für die Tumorkonferenz. Unterstützt werden sie dabei von Dr. Claudia Dietrich und Monika Herzog. Im Hintergrund links ist der Konferenzraum am Standort Salzdahlumer Str. zugeschaltet.

„Das einzige zertifizierte Onkologische Zentrum der Region und die darin vorgehaltenen Strukturen kommen allen Menschen zwischen Harz und Heide zu Gute“, freute sich Oberbürgermeister Ulrich Markurth, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Braunschweig. Der Grund seines Lobes: Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat das Cancer Center Braunschweig (CCB) als Onkologisches Zentrum am Klinikum Braunschweig zertifiziert. Das CCB ist ein interdisziplinäres Zentrum und bildet das Dach, unter dem alle Krebspatienten des Klinikums versorgt werden. Bundesweit gibt es derzeit etwa 92 Zentren vor allem an Universitätskliniken, die solche übergeordneten Strukturen für die einzelnen Organzentren vorhalten. Der Geltungsbereich des zertifizierten Onkologischen Zentrums erstreckt sich auf die Bereiche Darm, Bauchspeicheldrüse (Pankreas), Magen, Speiseröhre, Brust, gynäkologische Tumoren, Prostata, Hoden und Penis.

„Von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Nachsorge – hier werden ambulante wie stationäre Patienten ganzheitlich, individuell und nach dem jeweils neuesten medizinischen Kenntnisstand behandelt“, betonte Klinikum-Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert. Zertifizierte Zentren müssen demnach strengen Qualitätsanforderungen genügen. Dazu gehören unter anderem die interdisziplinäre Vernetzung und die Absprache der bestmöglichen Therapie in Tumorboards. Das sind Konferenzen, in denen die Experten gemeinsam eine individuelle Therapie für jeden Patienten festlegen. „Von diesen Konferenzen finden bei uns sieben in der Woche statt“, erläuterte der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Thomas Bartkiewicz. „Das bedeutet: Bei uns bekommt jeder Krebspatient eine Chefarztbehandlung auf höchstem Niveau.“ Dadurch müsse der Patient auch nicht von einem Arzt zum nächsten gehen, sondern die betreuenden Ärzte sitzen gemeinsam an einem Tisch und besprechen die bestmögliche Therapie, immer unter Berücksichtigung der Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft, der Fachgesellschaften und der neuen Forschungsergebnisse.

Zudem haben die Patienten die Möglichkeit, von neuesten medizinischen Fortschritten zu profitieren. Insbesondere in den letzten Jahren sind viele neue Verfahren für die Behandlung verschiedener Krebserkrankungen entwickelt worden. Auch die regelmäßige Weiterbildung aller Mitarbeiter/-innen gehört zu den Kriterien, die bei der Zertifizierung überprüft werden. Neben diesen im engeren Sinne medizinischen Grundlagen spielt für eine Zertifizierung auch die gesamte Begleitung des Patienten eine wichtige Rolle. Für die Bewältigung psychischer Belastungssituationen steht ein Team von Psychoonkologen zur Verfügung. Für spezielle soziale Fragen kooperiert der Sozialdienst des Klinikums eng mit dem Verein Krebsnachsorge Braunschweig e.V. Die Nachbehandlung führen niedergelassene Ärzte in Kooperation mit dem jeweiligen Organzentrum durch.

„Das Zertifizierungsaudit war von allen auditierten Bereichen vorbildlich vorbereitet“, lobte Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Sprecher des Cancer Center Braunschweig (CCB), den Einsatz aller Beteiligten. Er unterstrich, dass sich das Cancer Center Braunschweig als „das Tumorzentrum für die Region“ verstehe. Es wurde nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft gegründet.

Am Klinikum Braunschweig gibt es zertifiziert seit 2005 ein Brustzentrum, seit 2010 ein Gynäkologisches Krebszentrum, seit 2012 ein Prostatazentrum und seit 2014 ein Darmkrebszentrum. Aktuell zertifiziert wurden zudem das Viszeralonkologische (auf den Bauchraum spezialisierte) Zentrum und das Pankreaskarzinomzentrum. Mit Blick auf das Viszeralonkologische Zentrum fällt auf, dass die onkologischen Eingriffszahlen zum Teil deutlich über denen der universitären Zentren liegen.

So wurden im Cancer Center Braunschweig weit mehr onkologische Operationen erbracht als von der DKG für Zertifizierungen gefordert: „Wir hatten 51 Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse, 40 an der Speiseröhre, 52 am Magen, 62 an der Leber, 62 am Mastdarm und 91 am Dickdarm“, erläuterte Prof Dr. Dr. hc Guido Schumacher, Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Klinikums Braunschweig.

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